Almwanderung
© A.Michlbauer/BBV
Die Traunsteiner Ortsbäuerinnen mit Hans Gruber vom Eisenbichlerhof in Karlstein

Almwanderung der Ortsbäuerinnen

Alm-und Weidewirtschaft auf der Höllenbachalm kennengelernt

11.09.2018 | Die Höllenbachalm, oberhalb des Thumsees zwischen Bad Reichenhall und Schneizlreuth auf einer Höhe von 780 m gelegen, war in diesem Jahr das Ziel der Almwanderung der Ortsbäuerinnen des Landkreises Traunstein, zu der Kreisbäuerin Irina Esterbauer eingeladen hatte.

Die Alm steht im Eigentum der Familie Gruber vom Eisenbichlerhof in Karlstein bei Bad Reichenhall. Hans Gruber, der Altbauer, hieß die Bäuerinnen herzlich willkommen. Er stellte ihnen auf unterhaltsame Art und Weise die Alm- und Weidewirtschaft vor und beantworte die Fragen der interessierten Besucherinnen. Das Almgebiet umfasst eine Fläche von 25 ha und wird derzeit von 35 Kalbinnen, alle vom heimischen Bauernhof in Karlstein, beweidet. Der Auftrieb der Tiere im April erfolgt über eine Strecke von 7 km zu Fuß vom Hof hinauf auf die Almflächen. Wie lange man heuer noch heroben bleiben kann, hängt davon ab, so Hans Gruber sen., wie sich das Wetter in den nächsten Wochen entwickelt. Weil in diesem Frühjahr genug Gras gewachsen war, konnte bereits ein Teil zu Heu gemacht werden, um es bei weiter anhaltender Trockenheit und damit einhergehendem Futtermangel an die Tiere zu verfüttern. Der regenarme Sommer führte allerdings schon jetzt dazu, dass auf der Weide eine Quelle, die die Tiere gerne zur Tränke aufsuchen, versiegt ist. Der Almbauer erklärte, dass die Wasserversorgung für Mensch und Tier auf der Alm selbst durch die sog. Widder-Technik sichergestellt sei. Ein Wasser-Widder oder Staudruck-Wasserheber ist eine wassergetriebene hydraulische Pumpe, die den Staudruck des Wassers nutzt, um einen Teil des Wassers, mit dem die Pumpe angetrieben wird, auf ein höheres Niveau zu heben. Im Falle der Höllenbachalm werden aus einer tiefen Quelle mittels einer 1,3 km langen Leitung über ein Geländeniveau von 100 m am Tag etwa 3000 l Wasser heraufgepumpt zur Versorgung von Mensch und Tier, so der Almbauer.

Von Anfang Mai bis Mitte Oktober ist die Höllenbachalm täglich bis 18 Uhr geöffnet. Während dieser Zeit kümmern sich die Familie Gruber und Sennerin Lena um die Bewirtung der vielen Wanderer und Bergradler. Es gibt Speck, Wurst, Butter und verschiedenen Käse, die im Familienbetrieb Eisenbichlerhof in der eigenen Käserei und Metzgerei hergestellt werden: Bäuerin Charlotte Gruber sorgt für den Käse, Metzgermeister Hans Gruber jun. für die Fleisch- und Wurstwaren auf der Alm.

Bei angeregten Gesprächen ließen sich die Bäuerinnen die herzhafte Brotzeit und den selbstgebackenen Kuchen schmecken und so den schönen, informativen Tag auf der Alm ausklingen.