BBV-Almwanderung auf die Mordaualm
KV Berchtesgadener Land - Wanderung unter dem Motto "Bauerngespräche - im Dialog mit Verbraucher/innen"
Ziel war es, die Bedeutung der Almwirtschaft für Landwirtschaft, Natur und auch Tourismus im Berchtesgadener Land aufzuzeigen. Kreisobmann Hans Gruber begrüßte die Teilnehmenden am Samstagmorgen am Parkplatz am Taubensee, wo der aus insgesamt 11 Informationstafeln bestehende Almerlebnisweg als Rundweg zu Mordau-, Moosen- und Lattenbergalm startet. Unter den Teilnehmenden waren neben Landwirt:innen auch Landrat Bernhard Kern, drei Bürgermeister von umliegenden Gemeinden, eine Vertreterin vom Landesbund für Vogelschutz und die Mitarbeiterinnen der heimischen Molkerei.
Ziel der Informationswanderung war der 2016 neu gebaute Almkaser der Familie Koller aus Bischofswiesen. Auf der rund 2 ½ stündigen Wanderung informierte Sylvia Schindecker, Leiterin Abteilung Landwirtschaft der Molkerei Berchtesgadener Land, die Gruppe mit Kurzreferaten zur Bedeutung und Geschichte der Almwirtschaft, der Weidehaltung und ihren positiven Auswirkungen auf die Biodiversität. Oben angekommen stärkte man sich mit einer deftigen Almbrotzeit und diskutierte in Kleingruppen weiter über den Aufwand und die vielfältigen Leistungen der Almwirtschaft.
Almerlebnisweg besteht bereits seit 20 Jahren
Der Almerlebnisweg, dessen ersten Teil man für die Wanderung ausgewählt hat, besteht bereits seit 20 Jahren und wurde von der Gemeinde Ramsau in Kooperation mit der Molkerei Berchtesgadener Land entwickelt. So sahen die Teilnehmer, wie viele Blumen und Kräuter auf den offenen Weideflächen wachsen, die dann wieder für Bienen, Schmetterlinge und Insekten als Nektarquelle dienen, während der Waldboden dagegen eher artenarm ist. Die Almbewirtschaftung ist ein wichtiges wirtschaftliches Standbein in der Landwirtschaft der Bergregionen – und das gilt weltweit. Während die Kühe die Almflächen durch die Beweidung offen halten, liefert die Alm im Sommer das Futter für die Tiere. Aufgetrieben wird im Mai/Juni auf den Niederleger. Wo vorhanden, wird das Vieh dann im Juli auf den Mittelleger, im August auf den Hochleger und dann wieder zurück getrieben. So gesehen ist das Almleben ein Nomadenleben, denn man wandert mit den Tieren immer der Vegetation nach. So können die hofnahen Flächen im Tal für die Erzeugung des Winterfutters genutzt werden und damit mehr Tiere gehalten werden.
Auf der Mordaualm angekommen informierte Katharina Koller vom Hinterkeilhoflehen in Bischofswiesen über den neuen Kaser, den man 2016 nach Rücksprache mit allen nötigen Ämtern auf der Mordau bauen durfte. Davon profitiert haben auch die weiteren Kaser vom Gschosslehen und Kederbachlehen, denn alle drei sind heute ans Strom- und Wassernetz angeschlossen. Tochter Katharina, die diesen Sommer zusammen mit Franziska Bindl als Sennerin die 18 Pinzgauer versorgt, führte die Gruppe durch den Kaser.
Hans Gruber bedankte sich für die umfassenden Informationen und bei den Wanderern für das Interesse. Nach anfangs leichtem Nieselregen wurden alle zusammen mit Sonnenschein auf der Alm belohnt.