"Drent und Herent" - Salzburg und Bayern
Gemeinsme Almwanderung zur Kallbrunnalm
Trotz des regnerischen Wetters trafen sich zahlreiche interessierte Verantwortungsträger von "Drent und Herent" am Wanderparkplatz Pürzlbach in der Gemeinde Weißbach/Lofer um gemeinsam die Kallbrunnalmen zu erwandern. Das 2,54 Quadratkilometer große Gebiet liegt auf einer Höhe von 1400 bis 1600 m und ist bereits in Urkunden aus dem Jahr 1385 erwähnt. Weil die Alm zur Grundherrschaft des Stiftes Berchtesgaden gehörte, wird das Almrecht überwiegend von Bauern aus der bayerischen Ramsau und Bischofswiesen genutzt.
Nach rund 1 1/2 stündiger Wanderung ließen die Wanderer den Regen zurück und trafen sich auf der Kallbrunalm zur Besichtigung der almeigenen Käserei, die vom Salzburger Obmann der Agrargemeinschaft Kallbrunnalm Josef Haitsmann vorgestellt wurde. Aufgrund des schneereichen Winters konnte erst sehr spät aufgetrieben werden und 20 Tage später als 2018, am 26. Juni mit dem Käsen begonnen werden. In der Käserei werden zwei Monate -so lang ist der Käser auf der Alm- ca. 1600 ltr. Milch zu Käse verarbeitet. Dieser wird über die Bewirtung auf den Almen und über die Almbauern direkt vermarktet. Die darüber hinaus ermolkene Milch wird zur Molkerei Piding geliefert.
Nach Grußworten durch den Landesobmann des Salzburger Bauernbundes Rupert Quehenberger und durch die Kreisobmänner Georg Baumgarntner aus dem Berchtesgadener Land und Sebastian Sieglreithmayer aus Traunstein machte Agrarlandesrat Dr. Josef Schwaiger in seiner Begrüßung deutlich, dass man den jungen landwirtschaftlichen Unternehmern in dem aktuellen Umfeld „nicht die Freude an ihrer Arbeit verderben“ dürfe.
Die Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Michaela Kaniber sprach über Eingriffe in das Eigentum durch das Volksbegehren zum Artenschutz, welches in Bayern gerade umgesetzt würde. In der öffentlichen Diskussion werden die Themen so gehandelt, als wäre die Landwirtschaft an allen Problemen dieser Welt schuld. Dabei sei aber die Landwirtschaft im Gegenteil bereits jetzt ein Schlüssel für die Lösung der Themen zur Zukunft, so die Ministerin.
Bei einer deftigen Brotzeit mit dem guten Käse erholten sich die Almgeher und tauschten sich über agrarpolitische Themen aus. Sie stellten fest, dass es viele gemeinsame Probleme wie z. B. große Beutegreifer gibt und doch auch große Unterschiede zwischen Drent und Herent, wenn es um die Almförderung geht bestehen. Über eines war man sich einig: Ohne Bauern gäbe es dieses schöne gepflegte Stück Landschaft und die gute Brotzeit so nicht.