ARGE Jagd TS
© Christa Waldherr
von li.: Andreas Tyroller vom BBV, Leonhard Straßer Jagdvorsteher aus St. Leonhard, Dr. Josef Schuhbeck Jagdvorsteher aus Kammer und Joachim Käs, Sprecher der Traunsteiner Jagdgenossenschaften stehen Rede und Antwort.

Eigenbewirtschaftung - Herr im eigenen Haus sein

Mitgliederversammlung der ARGE Jagd Traunstein

25.10.2022 | Die ARGE Jagdgenossenschaften Traunstein unter dem Dach des BBV-Kreisverbands Traunstein trafen sich im Michlwirt in Palling zur diesjährigen Mitgliederversammlung. Hauptthema dabei war die Eigenbewirtschaftung der Jagd.

Der 1. Vorsitzende Joachim Käs aus Fridolfing hieß dazu viele Jagdvorsteher und Funktionsträger aus einschlägigen Verbänden, Amtspersonen, Jagdbeiräte, Berufsjäger und Jagdberater willkommen. Ein kurzes Totengedenken galt den verstorbenen Mitgliedern.

Joachim Käs streifte kurz die letzten Bezirksversammlungen der ARGE Oberbayern und die Vorstandssitzung. Zudem berichtete er von den Problemen mit Graugänsen und der damit zusammenhängenden Problematik der Futterverschmutzung sowie den hohen Schäden, die Krähen anrichten. Durch Falkner könne man auch außerhalb der Schonzeit diesem Problem entgegen  wirken so der Vorsitzende.

Dipl.Ing. Forstwirt Andreas Tyroller von der BBV Hauptgeschäftsstelle in München sprach zum Thema Eigenbewirtschaftung der Jagd und appelierte an die Anwesenden ihre Jagd doch selbst in die Hand zu nehmen. Ziel soll sein, Herr im eigenen Haus zu sein. Tyroller sieht Vorteile darin, dass Verträge zur Eigenbewirtschaftung der Jagd sehr individuell gestaltet werden können und man nicht an eine Vertragslaufzeit von neun Jahren gebunden ist. Jagdgenossenschaften sollten selbst mehr Verantwortung übernehmen und mehr Einflussmöglichkeiten auf die Jagd haben so der BBV Mitarbeiter. Für die Eigenbewirtschaftung bedarf es eines schlagkräftigen Führungsteams innerhalb der Jagdgenossenschaft auch weil unter Umständen ein höherer Verwaltungsaufwand nötig ist. Tyroller sagte, entscheidend seien der Wille der Jagdgenossenschaft und ein tatkräftiger Jagdvorstand, um die Jagd in Eigenbewirtschaftung zu führen.

Leonhard Strasser von Wonneberg berichtete über seine hauptsächlich guten Erfahrungen mit der Eigenbewirtschaftung der Jagd in seiner Jagdgenossenschaft, wobei er auch gewisse Anlaufprobleme zur Sprache brachte.

Dr. Josef Schuhbeck aus Kammer sagte, die Jagdgenossenschaft Kammer stehe gerade vor der Umstellung auf die Eigenbewirtschaftung und man werde sehen, wie sich das entwickelt.

In der anschließenden Diskussion moderiert von Joachim Käs, meldeten sich viele Jagdvorsteher mit Bedenken gegen die Eigenbewirtschaftung zu Wort. Diese konnten nicht alle ausgeräumt werden, aber die Zuhörer wurden ermuntert, das Thema vor Ort mit den Jagdgenossen zu besprechen.