Nachwahl Bezirk Oberbayern
Nach dem Rücktritt von Christine Singer
Abschied von Christine Singer als Bezirksbäuerin
Diese Wahl fand statt, weil die bisherige Landesbäuerin Christine Singer nach ihrer Wahl zur Europaabgeordneten angekündigt hatte, ihre Ämter auf Kreis- und Bezirksebene abzugeben. Vor einigen Wochen wurde bereits Lisa Krötz zur Kreisbäuerin von Garmisch-Partenkirchen gewählt, und heute stand die Neuwahl der Bezirksbäuerin an.
Christine Singer hielt eine emotionale Abschiedsrede: „Ich stehe heute hier mit einem schweren und gleichzeitig freudigen Herzen, denn es geht gut weiter.“ Sie erklärte, dass sie mit Begeisterung und Hingabe für die Anliegen der Bäuerinnen und in der Agrarpolitik gearbeitet habe. Sie lobte die harmonische Zusammenarbeit im vielfältigen Bezirk Oberbayern, der Betriebe „von Alm bis Hopfen“ umfasst. Bezirkspräsident Ralf Huber bedankte sich ebenfalls bei Christine Singer für die großartige Zusammenarbeit und hob ihre fachliche und sachliche Kompetenz hervor. Die Anwesenden dankten der scheidenden Bezirksbäuerin Christine Singer mit anhaltendem Applaus und einem Präsent für ihren unermüdlichen Einsatz.
Nachwahlen im Bezirk Oberbayern
Irmgard Posch, die mit überwältigender Mehrheit zur Bezirksbäuerin gewählt wurde, betonte die Bedeutung eines starken Bauernverbandes, der die Interessen der Bauernfamilien vertritt. „Wir müssen aufklären und Bewusstsein für Regionalität und Kreislaufwirtschaft schaffen, damit die Verbraucher bewusst ihre Entscheidungsfreiheit nutzen und die heimische Landwirtschaft wählen.“ Auch Stilla Brandl, die einzige Kandidatin für den Stellvertreter-Posten, freute sich auf die neuen Aufgaben und die Themenvielfalt, die sie angehen möchte.
Durch die neuen Besetzungen wurde ein Platz im Bezirksvorstand frei. Zur Wahl stellten sich Waltraud Daniel (Kreisbäuerin Pfaffenhofen an der Ilm), Sonja Dirl (Kreisbäuerin München) und Claudia Leitner (stellvertretende Kreisbäuerin München). Claudia Leitner erhielt die meisten Stimmen und wurde somit in den Bezirksvorstand gewählt.
Aus ganz Oberbayern waren die Kreisbäuerinnen, stellvertretenden Kreisbäuerinnen und die gewählten Beisitzerinnen angereist.
Auswirkungen der Taxonomie
Nach der Wahl gab es ein gemeinsames Mittagessen, das eine hervorragende Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung bot.
Im Anschluss daran fand ein informativer Vortrag von Michael Dandorfer vom Genossenschaftsverband Bayern e.V. zum Thema „Taxonomie in landwirtschaftlichen Betrieben“ statt. Dandorfer erläuterte die Grundlagen und die Notwendigkeit dieses Verfahrens und beleuchtete dabei insbesondere die Auswirkungen der Taxonomie auf landwirtschaftliche Betriebe.
Der Referent erklärte, was auf die Banken und die Kunden zukommt, und wies auf die gesetzlichen Vorgaben hin, die umgesetzt werden müssen. Banken sind nunmehr verpflichtet, Fragen der Nachhaltigkeit gemeinsam mit ihren Kunden zu klären. Die Damen hatten dazu viele kritische Fragen hinsichtlich der grundsätzlichen Notwendigkeit der Umsetzung geführt, da die Interessenlagen sehr unterschiedlich sind.
Die Banken in Deutschland haben spezielle Fragebögen entwickelt, um Nachhaltigkeitskennzahlen zu ermitteln, die für die Erstellung von Ratings bei Kreditbedarf erforderlich sind. Momentan befindet sich dieser Prozess jedoch noch in der „Abtastphase“, in der an der konkreten Umsetzung gearbeitet wird.
Michael Dandorfer ging auch auf die grundsätzliche Einstufung der Branche Landwirtschaft ein, die von spezifischen Kriterien wie Dürre, Hochwasser und Unwettern beeinflusst wird. Neben diesen branchenbezogenen Faktoren gibt es auch branchenübergreifende Konkretisierungen.
Der Vortrag bot den Landfrauen wertvolle Einblicke in die Herausforderungen, die mit der Einführung der Taxonomie im landwirtschaftlichen Sektor verbunden sind, und regte zu einer intensiven Diskussion an.