ARGE Jagd Traunstein
© Christa Waldherr
(v.li) BBV-Geschäftsstellenleiter Matthäus Michlbauer mit dem neuen 1. Vorsitzenden der ARGE Jagdgenossenschaften im Landkreis Traunstein Joachim Käs, seinem Stellvertreter Jakob Stadler und dem neugewählten weiteren Vorstandsmitglied Dr. Josef Schuhbeck.

Neuer Sprecher der ARGE Jagd TS gewählt

Joachim Käs ist Nachfolger von Johann Poller

21.09.2020 | Die ARGE Jagdgenossenschaften im Landkreis Traunstein unter dem Dach des BBV Traunstein, vertreten durch Geschäftsleiter Matthäus Michlbauer, traf sich beim Michlwirt in Palling, um ihre im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie aufgeschobene Mitgliederversammlung nachzuholen.

Der stellvertretende ARGE-Vorsitzende Jakob Stadler aus Schleching hieß alle Jagdvorsteher und entsprechende Funktionsträger willkommen. Einige Jagdgenossenschaften waren durch ihre Bürgermeister als „Notvorstand“ vertreten, so etwa die Stadt Traunstein durch stellvertretende Oberbürgermeisterin Burgi Mörtl-Körner, das Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten durch Alfons Leitenbacher. Jakob Stadler rief die Versammelten zu einem kurzen Gedenken an die verstorbenen Jagdvorsteher auf. Dabei wurde auch des kürzlich gestorbenen oberbayerischen BBV-Bezirkspräsidenten Anton Kreitmair gedacht. BBV-Kreisvorsitzender Sebastian Siglreithmayer erinnerte in einem kurzen Nachruf an dessen große Verdienste um die Landwirtschaft, vor allem auch in seiner Zeit als Mitglied des Bayerischen Landtags.

Jakob Stadler informierte über die Ergänzungswahl zum ersten Vorstand und Sprecher der ARGE, die durch das Ausscheiden von Johann Poller notwendig geworden war. Unter Wahlleitung durch AELF-Behördenleiter Alfons Leitenbacher wählten die Versammelten Joachim Käs von der Jagdgenossenschaft Fridolfing zum 1. Vorsitzenden und Sprecher der ARGE Jagdgenossenschaften im Landkreis Traunstein und Dr. Josef Schuhbeck von der Jagdgenossenschaft Kammer als weiteres Vorstandsmitglied, in beiden Fällen ohne Gegenstimme. Beide Gewählten nahmen die Wahl an und erhielten den Applaus der Anwesenden.

Joachim Käs stellte sich als Jagdvorsteher von Fridolfing vor und gab zudem einen kurzen Überblick über seine vielfältige Arbeit im Sinne  der Waldbauern, aber auch der Jagd. Er sagte, „als Nachfolger von Johann Poller trete ich in große Fußstapfen“. Er dankte seinem Vorgänger Johann Poller für dessen wertvolles Engagement im Einsatz für die Belange der Waldbauern. Als „Urgestein“ habe er in der Jagdgenossenschaft Kay und im Landkreis Traunstein Maßstäbe gesetzt und habe so viele Jahre lang seine Erfahrungen für Jagd und Wald eingebracht. Seit 2005 war Johann Poller auch Sprecher der ARGE Jagdgenossenschaften Traunstein, ab 2014 auch Sprecher für den Bezirk Oberbayern. Für diese und weitere Verdienste erhielt er in Abwesenheit den Beifall der Versammelten.

AELF-Behördenleiter Alfons Leitenbacher informierte zwischendurch über die Reform der Landwirtschaftsämter. Von derzeit 47 Ämtern in Bayern verbleiben noch 32, fünfzehn werden mit anderen zusammengefasst. Er hob hervor, man müsse darauf achten, in der Landwirtschaft nicht immer nur den Fuß auf Vollgas zu halten, sondern auch die Belange des Gemeinwohls zu berücksichtigen, dabei aber die Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten. Die künftige Beratung müsse sich im Sinne eines „Kulturwandels“ dieser Herausforderung stellen.

Joachim Käs sagte, die ARGE sei eine Anlaufstelle für Fragen und Wünsche der Jagdgenossen. So gebe es ein Heft mit 30 Seiten als Nachschlagewerk mit Sachinformationen und Unterlagen für die tägliche Arbeit der Jagdvorsteher und Jagdgenossen. Neu sei ein Praxisheft mit Kopiervorlagen für alles, was wichtig ist; dieses Heft könne man über den BBV bestellen. Weitere Informationen biete ein Grundlagen-Seminar für Jagdvorstände zu rechtlichen Dingen, zur Vorbereitung auf Probleme mit Schwarzwild, zur Wildschadensregulierung und ähnliches. Einen breiten Raum in der Information nahm der Jagdkataster ein mit digitalisierter Verwaltung der Pacht für Land- und Forstwirtschaft, mit Hilfe bei der Jagdverpachtung, Preisen für die Bereitstellung des Jagdkatasters, Nachrichtenversendung per eMail, Erstellung von E-Mail-Verteilern, zur Afrikanischen Schweinepest ASP, Verwendung von Nachtsichtgeräten, Drückjagdbestimmungen und zum Umgang mit dem Wolf. Hier müsse man schnell auf Veränderungen reagieren können.

In der Diskussion kamen vielerlei Themen zur Sprache vor allem zum Datenschutz, Verlängerung von Pachtverträgen, teils mit Beschluss durch die Versammlung, Wildschweinschäden, Wolfschäden,  Umgang mit jagdbaren Flächen im Ortsbereich, Tauschflächen und Jagdabrundung, Pflichthegeschau, Umzäunungen und vieles mehr. Teils wurden die Informationen durch BBV-Geschäftsstellenleiter Matthäus Michlbauer oder AELF-Behördenleiter Alfons Leitenbacher ergänzt. Jakob Stadler und Joachim Käs dankten den Teilnehmern für ihre Aufmerksamkeit und die interessanten Diskussionsbeiträge.

Text/Foto: Chrisa Waldherr