Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung in das Grundgesetz
Walter Heidl spricht beim Kreisbauerntag im Festzelt in Otting
Angesichts von weltweit gefährdeter Nahrungsmittelsicherheit und des Klimawandels müssen Voraussetzungen im Grundgesetz geschaffen werden, um diese sich verschärfende Krisen zu bewältigen.
Zum Kreisbauerntag, der im Rahmen der Festwoche zum 50-jährigen Bestehen der Blaskapelle d´Jung Ottinger stattfand, waren rund 500 Zuhörer in das Festzelt gekommen. Neben den zahlreichen Ehrengästen aus Politik, Wirtschaft und von den Ämtern, Verbänden und landwirtschaftlichen Organisationen, waren auch die Landwirtschaftsmeister und Agrartechniker der letzten zwei Jahre eingeladen. Sie wurden besonders geehrt.
In seinem Grußwort machte Landrat Siegfried Walch deutlich, wie wichtig Landwirtschaft für Alle und für die Region ist. „Heimat ohne Landwirtschaft“ ist unvorstellbar so Walch und wies auch auf den Regionaltag am 10. Juli 2022 in Traunstein hin. Hier wird die gesamte Vielfalt der Nahrungsmittel und Produkte präsentiert, die in unserer Heimat erzeugt werden. Eine besondere Ankündigung machte der Landrat als er verkündete, dass die Berufsschule II in Traunstein komplett neu gebaut werden wird.
Nachdem der Bürgermeister von Waging, Matthias Baderhuber die Gemeinde Waging vorgestellt hatte, berichteten die Ottinger Ortsobleute Bernadette Rosenegger und Franz Gröll in Form eines Zwiegespräches mit lustigen Anmerkungen von den landwirtschaftlichen Aspekten der Seengemeinde Waging und des Ortsverbandes Otting mit ihren 115 konventionellen und 21 Bio-Betrieben.
Herkunftskennzeichnung und nicht nur Haltungsform-Kennzeichnung
Heidl forderte eine Herkunftskennzeichnung und nicht nur die EU-weite Haltungsform-Kennzeichnung. Während in Deutschland immer mehr Schweinemäster aufgrund des Preisdruckes aufhören müssen nimmt in Spanien die Schweinemast zu.
Ein großes Defizit sieht Heidl bei der Messstellendichte für die Nitratbelastung. Es kann nicht sein, dass gut wirtschaftende Betriebe hier in Sippenhaft genommen werden und es keine einzelbetrieblichen Ausnahmegenehmigungen gibt.
Der BBV-Präsident sieht auch die Notwendigkeit die Landwirte als Praktiker in der Nahrungsmittelproduktion, Waldbewirtschaftung, Energieerzeugung und im Umwelt- und Bodenschutz in die gesellschaftliche Krisenbewältigung zu integrieren. Landwirte sind Teil der Lösung, weil nur in der Landwirtschaft CO2 gebunden werden kann. Bei Photovoltaik spricht sich Heidl für den Vorrang von Dächern aus. Die Überbauung von wertvollem landwirtschaftlichen Grund soll vermieden werden.
Eindringlich warnte Heidl davor die gesamte Almwirtschaft durch einen praxisfernen Wolfschutz zu gefährden. Der Abschuss eines Wolfes muss erleichtert werden. Auf Almen, die nicht mehr bewirtschaftet werden, drohen Almwiesen zu verwildern und damit der Verlust von Artenvielfalt und auch von Attraktivität. Der Tourismus mit samt seiner Wertschöpfung ist dann gefährdet.
Ehrung für Landwirtschaftsmeister und Agrartechniker
Traditionell wurden beim Kreisbauerntag auch wieder die neuen Landwirtschaftsmeister und Agrartechniker geehrt. Für ihren Abschluss im Jahr 2021 und 2020 wurden geehrt:
Christian Blank (Otting), Florian Hölzl (Schnaitsee), Janina Mörtl (Palling), Alois Hartl (Vachendorf), Christian Maier und Michael Siglreitmeier (Übersee), Maximilian Gschwendner (Chieming), Felix Baumgartner (Schleching), Martin Lukas (Altenmarkt), Johannes Lenz, Michael Huber, Thomas Wallner und Josef Berger (Fridolfing), Andreas Wimmer (Bergen), Andreas Galneder und Markus Irlacher (Tacherting), Franz Hofmann und Martin Stein (Grabenstätt), Georg Künzner (Kienberg), Hermann Liebhart (Obing), Stefan Perschl und Jakob Zeltsperger (Tittmoning), Ludwig Schwankner und Maria-Lena Sinzinger (Trostberg), Maximilan Stöllner (Obing), Andreas Wimmer und Thomas Schmidinger (Schnaitsee) und Clemens Kronast (Seeon)