Unsere Tiere sind kein Wolfsfutter!
Über 300 Bäuerinnen und Bauern bei Kundgebung
Diese nähern sich dem bayerischen Alpenraum von Italien aus über Frankreich und die Schweiz, von Slowenien über Österreich sowie aus Polen und dem Nordosten Deutschlands. Die Wölfe achten nicht auf Grenzen sondern ziehen dorthin, wo sie Platz und Nahrung finden.
„Bei uns hat der Wolf keinen Platz!“, darin waren sich alle Besucher mit Siegfried Rinner, dem Direktor des Südtiroler Bauernbundes einig. Rinner verdeutlichte die Probleme in Südtirol auf anschauliche Weise mit Zahlen und Bildmaterial. Er zeigte schrecklich anzusehende Aufnahmen von Schafen, Kälbern und Pferden, die von Wölfen gerissen werden und qualvoll verenden. Die Raubtiere geraten in einen Blutrausch und töten wahllos weitaus mehr Tiere als sie zum Überleben benötigen. Das Bild eines Kalbes, dem bei lebendigem Leib trotz Herdenschutz ein faustgroßes Loch aus dem Muskel im Hinterbein herausgerissen wurde, schockierte die Besucher besonders.
Rinner wies nach, dass die zunehmende Anzahl von Wölfen logischer Weise von einer deutlich anwachsenden Zahl der Risse begleitet wird. Die vermehrte Ansiedlung von Wölfen stellt eine wachsende Gefahr für die Almwirtschaft mit allen negativen Folgen dar. Die Bauern reagieren darauf, indem sie Almflächen auflassen. Die Almen im zentralen Alpenraum sind touristisch gut erschlossen und werden von tausenden von Wanderern und Freitzeitsportlern genutzt. Die beweideten Almflächen stehen für Erosionsschutz, Vielfalt der Blumen- und Tierwelt und bieten ein einmaliges Landschaftsbild. Herdenschutz mit Zäunen und Herdenschutzhunden funktioniere nirgendwo, so Rinner. Erfahrungen aus Frankreich und der Schweiz zeigten vielmehr, dass die Zäune nicht die Tiere vor den Wölfen schützen sondern die Wanderer vor aggressiven Schutzhunden.
Anton Kreitmair, Präsident des oberbayerischen Bauernverbandes und Bezirksbäuerin Christine Singer stellten ein Forderungspapier vor. Dieses beinhaltet u. a. umsetzbare Lösungen zur Bestandsregulierung bei Wölfen bis hin zur vollständigen Entnahme. Wolfsbestände müssten konsequent reguliert werden, um die bäuerliche Nutztierhaltung zu schützen. Die Sicherheit von Mensch und Tier hat unbedingten Vorrang, denn „unsere Tiere sind kein Wolfsfutter“, so die Bezirksbäuerin.