Kaniber
© Schmidhuber/StMELF
Zum Gespräch trafen sich (von links) Patrick Berndlmaier von der BBV Geschäftsstelle Traunstein, die Traunsteiner Kreisbäuerin Irina Esterbauer, der Leiter der BBV Geschäftsstelle Traunstein Matthäus Michlbauer, die stellv. Traunsteiner Kreisbäuerin Christine Schuhegger, der Kreisobmann aus Traunstein Sebastian Siglreithmayer, die Staatsministerin Michaela Kaniber, der BBV-Referent für Umwelt und Naturschutz Andreas Puchner, die Kreisbäuerin BGL Maria Krammer, der stellv. Traunsteiner Kreisobmann Josef Freiwang und der Kreisobmann BGL Georg Baumgartner

Volle Rückendeckung für die Landwirtschaft

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber zu Gast beim Bauernverband in Traunstein

25.09.2018 | In kleiner Runde gab die Staatsministerin der Geschäftsführung und den Kreisobmännern und Kreisbäuerinnen aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land einen Überblick über die wichtigsten agrarpolitischen Weichenstellungen der letzten Monate und die anstehenden Herausforderungen.

In kleiner Runde gab die Staatsministerin der Geschäftsführung und den Kreisobmännern und Kreisbäuerinnen aus den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land einen Überblick über die wichtigsten agrarpolitischen Weichenstellungen der letzten Monate und die anstehenden Herausforderungen. 

Zur Düngeverordnung zeigten die Bauern der Ministerin zunächst Praxisbeispiele und Proberechnungen mit heimischen Betrieben auf. Die EU gehe beim Thema Düngen mit einer Schablone übers Land – obwohl der Boden im Grünland-Bereich durchaus mehr Stickstoff vertragen könne, so die Ministerin. Sie versprach, sich gegen den Generalverdacht zu wehren, Landwirte würden der Umwelt schaden. Besonders hart treffe die Bauernschaft die wachsende pauschale Kritik an ihrer verantwortungsvollen Arbeit, an bewährten und fachlich gut begründeten Produktionsmethoden. Land- und Forstwirtschaft seien die Hauptbetroffenen des Klimawandels. Kaniber: „Immer häufiger müssen die Landwirte mit Ertragsausfällen kämpfen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Tierwohl, Klima- und Umweltschutz, der bürokratische Aufwand nimmt zu und durch Baumaßnahmen und Ausgleichsflächen werden wertvolle Produktionsflächen entzogen. Mit all diesen Entwicklungen wollen wir unsere Bäuerinnen und Bauern nicht alleine lassen. Ich fordere Wertschätzung für unsere Landwirte und ihre unverzichtbaren Leistungen für das Gemeinwohl, die weit über die Produktion von Lebensmitteln hinausgehen.“

Den jüngst beschlossenen Eigentumspakt bezeichnet Kaniber als echten Meilenstein für die  land- und forstwirtschaftlichen Grundeigentümer. „Das ist einmalig in Deutschland. Die Staatsregierung bestätigt damit ausdrücklich, dass sie das Agrarland bei den Bauern in guten Händen weiß. Dass die Landwirte und Waldbesitzer ihr Eigentum seit Generationen mit Verantwortung und Weitblick bewirtschaften. Und dass das auch künftig so bleiben soll.“

© Schmidhuber/StMELF Kaniber im Gespräch
Mit großem Interesse folgt die Staatsministerin den Ausführungen der Landwirtschaftsvertreter.

Junglandwirte mit viel Ideen und Unternehmergeist

Bei den angesprochenen Themen Ferkelkastration und Arzneimittelverordnung arbeitet Kaniber eng mit Umweltminister Dr. Marcel Huber zusammen, um Lösungen zu erarbeiten. Sorgen äußerten die Bauernvertreter zur Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe – aber da machte Kaniber ihnen Mut: „Die Jungbauernschaft sprudelt nur so vor Ideen und Impulsen. Die jungen Bauern haben eine große Portion Unternehmergeist. Die lassen sich viel einfallen und sind gut aufgestellt.“ Sie betonte in dem Zusammenhang, die für Bayern typischen bäuerlichen Strukturen stärken zu wollen: „Mein Ziel ist es, gerade unsere kleineren und mittleren Familienbetriebe besonders zu unterstützen.“ Dazu habe das Bayerische Kabinett jetzt auf ihre Initiative hin unter anderem eine Aufstockung der Investitionsförderung um 20 Millionen Euro beschlossen. „Damit will ich die Betriebe bei der Umstellung auf moderne Ställe noch wirkungsvoller unterstützen“, so die Ministerin. Schließlich seien solche Investitionen für die Bayern mit erheblichen Kosten verbunden, die sich derzeit nicht in höheren Produktpreisen niederschlagen. Kaniber: „Ich möchte, dass die Ställe der Zukunft in Bayern stehen. Wo sonst sollen die vom Verbraucher gewünschten regionalen Lebensmittel herkommen?“

Beim Thema europäische Agrarpolitik stehe man vor einer großen Herausforderung: Direkt-Zahlungen und mitunter Ausgleichs-Zahlungen seien wichtig "für das, was der Landwirt nicht erwirtschaften kann". Im Gegensatz zu anderen Bundesländern lasse Bayern die Bauern mit den großen Herausforderungen nicht allein, so Kaniber.  

Abschließend betonte die Landwirtschaftsministerin, dass sie hoffe, ihre Arbeit auch nach dem 14. Oktober fortführen zu können. „Ich kann etwas bewirken, ich kann für die Bauern kämpfen – und ich tue das mit großer Freude.“