Märznhof
© Antonia Reindl
v.l.n.r.: Kreisobmann Wolfgang Scholz, Michaela Höck, Landwirt und Gastronom Peter Höck, stellvertetende Kreisbäuerin Maria Lidl, BBV-Geschäftsführer Thomas Müller

Klimaschutz durch Regionalität

Mitglieder des Bayerischen Bauernverbandes werben für regionalen Konsum

26.08.2020 | Klimaschützer kaufen und essen regional

Klimaschützer sollten regional einkaufen und essen

"Wir Bauern nehmen unsere Verantwortung ernst - für eine sichere Lebensmittelversorgung", so Kreisobmann Wolfgang Scholz beim Pressegespräch in Nantesbuch, auf dem "Märznhof" von BBV-Mitglied und Gastronom Peter Höck. "Entgegen vieler Befürchtungen ist es der Landwirtschaft in der Coronakrise gelungen, die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung aufrecht zu erhalten", so Scholz weiter. Seiner Meinung nach "ist die Landwirtschaft nicht Problemverursacher, sondern Teil der Lösung bei der Klimaproblematik". So sei z.B. "ein gezielt optimierter, richtig bewirtschafteter Boden sogar förderlich für den Klimaschutz, indem er Kohlenstoffdioxid speichert" betont Scholz.

Alle Anwesenden bedauern, dass hohe Umweltauflagen in Deutschland und Bayern vor allem für kleinere landwirtschaftliche Betriebe massiv belastend sind, was längerfristig den Strukturwandel in der Landwirtschaft beschleunigen wird und damit eigentlich genau das Gegenteil davon bewirken könnte, was von Natur- und Umweltschützern gefordert wird.

Dieses "Missverständnis" aufzuklären, das hat sich der Landwirt und Gastronom Peter Höck aus Antdorf/Nantesbuch auf die Fahne geschrieben. Ihm ist es ein Anliegen, diesen Missstand anzusprechen und aufzuzeigen, dass Klimaschutz beim Verbraucher anfängt und dieser durch bewusstes Einkaufsverhalten durchaus seinen Beitrag zum Erhalt der heimischen Landwirtschaft und somit auch zum Klimaschutz leisten kann. Beim Gastronomiebetrieb "Märznhof" in Nantesbuch bekommt der Verbraucher Speisen, die aus regional erzeugten Lebensmitteln hergestellt und ohne lange Transportwege direkt vermarktet werden.

Auch die stellvertretende Kreisbäuerin Maria Lidl und der Geschäftsführer der BBV-Geschäftsstelle Weilheim Thomas Müller sehen die Verbraucher in der Verantwortung, ihren Beitrag für den Erhalt der heimischen Landwirtschaft durch bewussten Einkauf und Konsum von regionalen Lebensmitteln zu leisten. "Bei uns werden Lebensmittel unter besten Bedingungen produziert", betont Müller. Bei vielen importierten Lebensmitteln sähe das anders aus, der Aufschrei der Verbraucher bliebe aber aus und der Klimaschutzgedanke würde an der Supermarktkasse abgegeben.

Müller und Scholz fordern zudem einen intensiveren "Kommunikationsaustausch" zwischen Erzeuger und Verbraucher und betonen, dass das neu ins Leben gerufene Projekt "Schule fürs Leben" einen von vielen erforderlichen Schritten in die richtige Richtung darstelle und den teilnehmenden Landwirten die Möglichkeit biete, als Botschafter für den bewussten Konsum schon bei den jüngsten Verbrauchern anzusetzen.

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v.l.n.r.: Kreisobmann Wolfgang Scholz, Landwirt und Gastronom Peter Höck, stellvertretende Kreisbäuerin Maria Lidl, BBV-Geschäftsführer Thomas Müller