Kreisbauerntag zur "Zukunft der Landwirtschaft im Voralpenraum"
Hochkarätige Gäste beim Kreisbauerntag 2019
Auf dem Podium saßen Ludwig Hartmann Fraktionsvorsitzender vom Bündnis 90 /Die Grünen, Hubert Aiwanger, stv. Ministerpräsident, Chef der Freien Wähler und selbst Landwirt, Martin Schöffel, Vorsitzender des Arbeitskreises Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der CSU sowie Karsten Schmal, Milchbauernpräsident des DBV. Die "Zukunft der Landwirtschaft im Voralpenraum" war Haupttehma der 2-stündigen Diskussion, die vom ehemaligen Chefredakteur des dlz-Agrarmagazins, Detlef Steinert, moderiert wurde. Nach dem Bienen-Volksbegehren und seinen Folgen eine spannende und hochinteressante Thematik, bei der die Interessen der Landwirte, Naturfreunde und Verbraucher schwerlich unter einen Hut zu bringen sind.

Kontroverse, jedoch faire Diskussion!
Viele der Landwirte saßen auf den Bierbänken, die sich von der Front aus Naturschützern und umweltaffinen Verbrauchern diffamiert und von der Politik im Stich gelassen fühlen. So hatte Ludwig Hartmann von den Grünen als Unterstützer des Volksbegehrens einen eher schweren Stand. Trotz der Meinung, dass sich etwas ändern muss, wenn Bauern, Verbraucher und Naturschützer mit der gegenwärtigen Situation unzufrieden sind, versuchte er, die unterschiedlichen Interessen wahrzunehmen und beteuerte, dass es keinen Sinn mache, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern man müsse die Aufgaben gemeinsam angehen und zielgerichtet diskutieren.
Das wurde an diesem Abend von den Podiumsgästen zwar kontrovers, jedoch fair gemacht.
CSU-Abgeordneter Martin Schöffel hält wenig von Gesetzesdruck, spricht sich für Freiwilligkeit aus und verwies auf das Höfesterben in den vergangenen Jahren.
Dem konnte Karsten Schmal, Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes nur zustimmen. Von den ca. 60.000 Höfen, die es derzeit in Deutschland noch gibt, könnten durch die neue Düngeverordnung durchaus an die 10.000 zum Aufgeben bewegt werden.
stv. Ministerpräsident Hubert Aiwanger kritisierte ebenso die verschärfte Düngeverordnung. Auch die Marktmacht der Discounter mit ihren Schleuderpreisen war ein zentrales Thema und natürlich "Glyphosat", das eigentlich mehr durch Privatnutzer als durch Landwirte verbraucht wird.

Ehrungen für bestandene Meisterprüfungen
Abschließend appellierte das Quartett auf dem Podium an die Verbraucher, sich mehr über die Arbeit der Landwirte zu informieren. Gerade Kinder und Jugendliche hätten den Bezug zum Landleben verloren. Und auch darin waren sich alle Politiker einig: dass die Regionalvermarktung gestärkt werden soll!
Neben all den ernsten politischen Debatten gab es auch natürlich auch gesellige und heitere Momente, u.a. die Ehrung der neuen Landwirtschaftsmeister, die als Anerkennung für die bestandene Meisterprüfung eine BBV-Weste in der passenden Größe erhalten.
