Videokonferenz mit Staatsministerin Michaela Kaniber
Auch 2022 erfolgt der Austausch in digitaler Form
Alljährlich hält Staatsministerin Michaela Kaniber den engen Kontakt zu den Ehrenamtlichen des Bezirksverbandes Oberfranken aufrecht. Deshalb hat sie auch in der vergangenen Woche zu einem Austausch über aktuelle Themen der Landwirtschaft per Videochat eingeladen. Mehr als 45 Personen haben die Veranstaltung der Ministerin begleitet. Sie alle haben unverblümt die Schwierigkeiten und Ängste der oberfränkischen Betriebe angesprochen. „Offene Gespräche über Ängste und Sorgen auf den Betrieben sind mir wichtig, um politischen Entscheidungen zum Wohle unserer Bäuerinnen und Bauern treffen zu können“, so die Landwirtschaftsministerin.
Unter anderem wurden die Schwierigkeiten der Tierhalter, allen voran die ruinöse Situation im Schweinebereich, angesprochen. Weitere Aspekte waren die Verbisssituation sowie die zu hohe Unterschutzstellung von großen Beutegreifern.
Im virtuellen Austausch wurde auch der ungebremste Flächenverlust der aktiven Betriebe durch Infrastruktur-, Energie-, aber auch Extensivierungsprojekte kritisiert. Der Druck auf die Betriebe durch Umweltauflagen nehme immer weiter zu. Gleichzeitig schrumpfe die verfügbare Fläche. Dazu richtete man konkrete Forderungen an die Ministerin, wie die Unterschutzstellung landwirtschaftlich genutzter Flächen im Landesentwicklungsprogramm, die verstärkte Anwendung von produktionsintegrierten Ausgleichsmaßnahmen oder die prozentuale Begrenzung von Extensivierungen, vor allem bei AUM-Programmen.
Die CC-Vorgaben, in der neuen GAP zukünftig Konditionalität genannt, lassen kaum noch Spielraum für einen gut funktionierenden Ackerbau, bei dem auf die äußeren Gegebenheiten, wie etwa Witterung, Bodenfeuchte, Schädlingsbefall oder Marktsituationen manchmal auch kurzfristig mit Bodenbearbeitungen und anderen Pflanzenschutzmaßnahmen reagiert werden muss.
Die anwesenden Vertreter der Interessengemeinschaft „Gelbes Gebiet Coburg, Lichtenfels, Kronach des Flusswasserkörpers 2_F117 Rodach von Einmündung der Haßlach bis Mündung in den Main; Steinach“ nutzten die Gelegenheit und übergaben der Ministerin eine eigens verfasste Petition. Frau Kaniber nahm das Schreiben in digitaler Form dankend entgegen. Gleichzeitig gab Sie den Verantwortlichen die Empfehlung, doch direkt den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtages zu besuchen und in Anwesenheit des Bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber ihr Schreiben höchstpersönlich zu übergeben. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass Sie dazu die Gelegenheit in München bekommen werden“, so Kaniber.
„Gerade in schwierigen und unsicheren Zeiten ist mir ein konstruktiver Austausch, mit unseren politischen Vertretern ein großes Anliegen, um auf die Probleme in der Praxis hinzuweisen und unseren Politiker immer wieder Anregungen und Empfehlungen mitzugeben,“ konstatierte Präsident Hermann Greif, der die Veranstaltung gemeinsam mit Direktor Dr. Wilhelm Böhmer in professioneller Art und Weise moderierte.