Wildschweine mit Frischlingen
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Afrikanische Schweinepest: Für Menschen ungefährlich

Tödliches Virus befällt Haus- und Wildschweine nahe der deutschen Grenze

28.11.2019 | Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich in den Wildschweinbeständen vieler Regionen Osteuropas immer weiter aus. Die deutschen und bayerischen Tierhalter sind in Sorge. Für Verbraucher gibt es jedoch Entwarnung: Das Virus ist für Menschen ungefährlich.

Zuletzt war das Virus etwa 80 Kilometer entfernt von der Grenze zu Brandenburg nachgewiesen worden. Der Fundort liegt ungefähr 300 Kilometer vom nächstgelegenen Ausbruchsgeschehen im Osten Polens und ungefähr 250 Kilometer von der nächstgelegenen Restriktionszonengrenze entfernt. „Wir beobachten diese Entwicklung sehr genau und halten unsere Mitglieder über das aktuelle Geschehen auf dem Laufenden“, sagt Dr. Johann Ertl, Referent beim Bayerischen Bauernverband.

Jäger, Landwirte, aber auch Spaziergänger mahnt der Bauernverband zu erhöhter Wachsamkeit: Verendete Wildschweine müssen sofort gemeldet werden. „Wer ein totes Wildschwein im Wald oder auf dem Feld entdeckt, sollte das zuständige Veterinäramt sofort über diesen Fund informieren.“ Der Bauernverband appelliert zudem an alle Beteiligten zu größter Vorsicht und zu maximalen Anstrengungen in der Prävention. Dazu gehöre auch der achtsame Umgang mit der berühmten „Wurstsemmel“, die aus dem Ausland mitgebracht und beispielsweise an Rastplätzen entsorgt werde. „Gar nicht erst mitbringen oder aufessen“, empfiehlt der BBV-Referent. Seinen Mitgliedern rät der Verband, gerade jetzt besonders auf die Hygienevorschriften in den Ställen zu achten.

Schwarzwildjagd: Alle rechtlichen Möglichkeiten nutzen

Zudem weisen der Bayerische Bauernverband sowie die Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer darauf hin, dass der präventive und verstärkte Einsatz von revierübergreifenden Bewegungsjagden, Nachtsichtvorsatzgeräten und Saufängen in der jetzigen, nochmals erhöhten Risikosituation unerlässlich ist. „Um das Schwarzwild wie dringend notwendig zu reduzieren, sind alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen“, sagt Johann Koch, BBV-Jagdreferent. Jäger sollten die kommenden Herbst- und Wintermonate vor allem zur wirksamen Reduktion der Zuwachsträger, das sind insbesondere Bachen und Überläuferbachen, unter Beachtung des Muttertierschutzes (§ 22 BJagdG) nutzen. „Dank an diejenigen Jäger, die mit viel Einsatz die Wildschweine bejagen – bitte bleiben Sie dran und optimieren Sie Ihre Bejagungsstrategien weiter“, betont Koch und appelliert zugleich an die Landwirte und Jagdgenossen, die Jäger bei der Schwarzwildbejagung bestmöglich zu unterstützen.

Erkrankung endet meist mit dem Tod

Die Infektion mit ASP führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu einer schweren Viruserkrankung, die fast immer tödlich ist. Ein Impfstoff ist bislang nicht verfügbar. Für den Menschen und andere Haustierarten ist die Afrikanische Schweinepest jedoch nicht gefährlich. Selbst der Verzehr von infiziertem Schweinefleisch birgt kein gesundheitliches Risiko.

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