Artenvielfalt bewahren: Bauern beziehen Position und bringen sich ein
BBV veröffentlicht zwei Papiere zum „Runden Tisch Arten- und Naturschutz"
Nach dem Volksbegehren Artenvielfalt wird in Politik und Öffentlichkeit intensiv darüber diskutiert, wie der Arten- und Naturschutz in Bayern weiter verbessert werden kann. In diesem Zusammenhang hat der Bayerische Bauernverband am Dienstag zwei umfassende Positionspapiere an alle Beteiligte des „Runden Tisches“ verschickt. Darin bewertet der Bauernverband zum einen die Vorschläge aus dem Gesetzentwurf der Initiatoren. Der Bayerische Bauernverband hält dabei über zwei Drittel der Vorschläge für umsetzbar, wenn einige noch offene Fragen geklärt und gemeinsam tragfähige Lösungen oder Formulierungen erarbeitet werden. Auf der anderen Seite enthält der vorliegende Gesetzentwurf sechs Punkte, die zu einer massiven Beeinträchtigung einer nachhaltigen, am Lauf der Natur orientierten bäuerlichen Landwirtschaft führen würden. Diese Vorschläge hält der Bauernverband daher aus fachlichen Gründen für nicht umsetzbar.
In einem umfangreichen weiteren Positionspapier macht der Bauernverband darüber hinaus zahlreiche konkrete Vorschläge, wie Natur und Artenvielfalt in Bayern besser und nachhaltig geschützt werden können. Damit wird deutlich: Die bayerischen Bäuerinnen und Bauern sind bereit, weitere Maßnahmen für den Arten- und Naturschutz umzusetzen. Dabei muss allerdings sichergestellt werden, dass die bayerischen Bauernfamilien von der Landwirtschaft und ihrer täglichen Arbeit leben und ihre Höfe für kommende Generationen erhalten können. Für mehr Umweltmaßnahmen sind daher praxistaugliche Lösungen und geeignete Förderprogramme notwendig, die den Bäuerinnen und Bauern einen entsprechenden Ausgleich bieten.
Dazu Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes: „Maßnahmen in der Landwirtschaft allein genügen nicht, um den Artenrückgang zu bremsen. Wir brauchen vielmehr einen echten „Gesellschaftsvertrag“ für Artenschutz und Landwirtschaft in Bayern. Wenn wir es als Gesellschaft mit dem Artenschutz ernst meinen, müssen wir alle mit anpacken, zum Beispiel den Flächenfraß stoppen, regionale Lebensmittel auch bei staatlichen oder kommunalen Ausschreibungen zur Vorgabe machen und klare Grenzen für Freizeit- und Sportaktivitäten in der Natur setzen. Zudem muss bereits in der Schule mehr Wissen über Ernährung, Lebensmittelerzeugung, Landwirtschaft sowie den Arten- und Naturschutz vermittelt werden. Artenschutz geht alle an.“