Ernte-PK
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Teilnehmer der Ernte-Pressefahrt 2024: (v.l.n.r.) Hermann Greif, BBV-Getreidepräsident, Michaela Kaniber, Bayerische Landwirtschaftsministerin, Ely Eibisch, stellvertretender Präsident des BBV, Christine Singer, BBV-Landesbäuerin, sowie die Gastgeber, Landwirt Josef Göttler und Biolandwirt Kilian Kellerer.

Bauernverband rechnet mit höchstens durchschnittlicher Ernte in Bayern

Hochwasser, Schädlingsdruck, Bürokratie: Landwirte stehen vor vielen Herausforderungen

11.07.2024 | Für die nun angelaufene Erntesaison 2024 erwartet der Bayerische Bauernverband (BBV) eine höchstens durchschnittliche Ernte. „Während wir in den vergangenen Jahren oftmals von Trockenheit betroffen waren, sieht es heuer ganz anders aus. Über mangelnde Niederschläge können wir uns nicht beschweren“, berichtet Ely Eibisch, stellvertretender Präsident des BBV, anlässlich der traditionellen Erntefahrt, zu der der BBV am Donnerstag gemeinsam mit der bayerischen Landwirtschaftsministerin, Michaela Kaniber, auf zwei Betriebe in Schwabhausen (Lkr. Dachau) geladen hatte.

Wetterextreme verursachten Schäden
Hermann Greif, BBV-Bezirkspräsident aus Oberfranken und Getreidepräsident des BBV, führt aus:  „Bayerns Getreidekulturen stehen zwar aktuell bayernweit nicht schlecht dank genügend Wasser und Wärme, allerdings mit starken regionalen Unterschieden je nach Unwettersituation.“ So zogen Spätfröste im Frühjahr die Obstkulturen schwer in Mitleidenschaft, während extreme Niederschläge regional teils erhebliche Schäden an Grünland- und Ackerflächen verursachten: Nicht nur zeichnen sich Einbußen durch gestiegene Infektionsanfälligkeit und Schädlinge ab, da die nassen Böden nur schwer für Pflanzenschutzmaßnahmen befahrbar waren. Besonders Biobetrieben, die ihre Flächen daher nicht mit Hacke und Striegel bearbeiten konnten, machte dies zu schaffen. Auch führte das Hochwasser in einigen Regionen zu Ernteeinbrüchen bis hin zum Totalausfall. In der Hochphase der Überflutungen standen gut 55.000 Hektar Landfläche unter Wasser, rund 3.000 Betriebe waren betroffen. Eine detaillierte Bestandsaufnahme der Schäden läuft derzeit noch. „Unser Dank gilt der bayerischen Staatsregierung für die schnelle Bereitstellung von Soforthilfen und finanzieller Unterstützung für die betroffenen Betriebe“, sagt Ely Eibisch. 

„Erste Ernteergebnisse der Wintergerste fallen trotz guter Aussaatbedingungen im Herbst 2023 mit kleinen Korngrößen eher enttäuschend aus“, teilt Hermann Greif mit. Spätere Kulturen wie Weizen, Raps oder Kartoffeln stehen nässebedingt unter hohem Unkraut- und Krankheitsdruck. „Für notwendige Pflegemaßnahmen und ganz besonders für die anstehende Ernte wünschen sich jetzt auch die Landwirte Freibadtemperaturen, sprich, beständig trockenes Wetter“, schließt der Getreidepräsident.

Weltweite Herausforderungen: Landwirtschaft ist Teil der Lösung
Neben den sich häufenden Wetterextremen machen den bayerischen Landwirten eine Vielzahl weiterer Herausforderungen zu schaffen. Mit Blick auf Themen wie den Klimawandel, überbordende Bürokratie, steigenden Preisdruck oder politisch bedingte Verwerfungen auf dem Weltmarkt betont Eibisch: „Wir gestalten Zukunft für die Landwirtschaft in Bayern.“ Dies unterstreicht auch der Abschluss des Zukunftsvertrags zwischen dem BBV und der Bayerischen Staatsregierung im vergangenen September. Ely Eibisch bekräftigt: „Seien es Wettbewerbsfähigkeit, Ernährungssicherung, Energieversorgung, Arten- oder Klimaschutz: Die bayerischen Landwirte sind mit im Boot, als Akteure, Betroffene und – ganz entscheidend – als Teil der Lösung.“

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