Bayerischer Waldpakt: Meilenstein für die Anpassung der Wälder an ein wärmeres Klima
Gemeinsame Pressemitteilung von Waldbesitzerverband und Bauernverband
Die stehenden Ovationen der über tausend anwesenden Waldbesitzer, wie auch die vielen positiven Rückmeldungen – nicht nur aus Bayern – zeigen, dass der Bayerische Weg des Schützens und Nutzens genauso richtig ist, wie die Betonung des Eigentums und der Handlungsfreiheit der Eigentümer. In Zeiten des Klimawandels und vor Beginn einer dramatischen Borkenkäferkalamität in Nordostbayern beweist die Bayerische Staatsregierung nicht nur ihre Unterstützung für das Eigentum vor allem der kleinen Waldbesitzer, sondern sendet darüber hinaus klare Signale an die Ampelregierung und die Europäische Kommission.
Diesen Geist atmen auch die wenigen Formulierungen zur Jagd, die im Wesentlichen vergangene Waldpakte bekräftigen und Inhalte wiedergeben, die seit langer Zeit die Position der bayerischen Staatsregierung darstellen. Das gilt für den Grundsatz, dass das Allgemeininteresse am Aufwachsen klimatoleranter Waldbestände Vorrang hat vor jagdlichen Einzelinteressen an überhöhten Wildbeständen. Kurz: „Wald vor Wild“, wie es wörtlich im Art. 1 Abs. 2 Nr. 2 des Bayerischen Waldgesetzes steht.
Es gilt aber auch für das Forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung, das entsprechend dem Koalitionsvertrag im Einvernehmen mit allen Beteiligten zuletzt im Jahre 2020 fortentwickelt wurde. Hier unterstreicht der Pakt lediglich die seit Jahrzehnten geltende Praxis, das Forstliche Gutachten nicht gegen den Willen der Grundeigentümer zu verändern. Umso mehr zeigen wir uns irritiert, dass einzelne Vertreter der Freien Wähler die 2020 gefundene einvernehmliche Lösung und den Weg dazu in Frage stellen.
Wir bedauern, dass damit offensichtlich Partikularinteressen des Bayerischen Jagdverbandes den wichtigen Meilenstein Waldpakt beeinträchtigen wollen.
Allen Unterzeichnern des Waldpaktes danken wir für das klare Bekenntnis zum Eigentum und für die Unterstützung der Waldbesitzer. Denn sie sind es, die in den kommenden Jahrzehnten die Hauptlast tragen werden für die Anpassung der Wälder an ein wärmeres Klima.