Kreisobleutetagung in Herrsching
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Bayerns Bäuerinnen und Bauern sind Dienstleister für ein nachhaltiges Europa

Kreisbäuerinnen und Kreisobmänner betonen die Leistung der Land- und Forstwirtschaft für die Gesellschaft

10.05.2023 | Die Rolle der Land- und Forstwirtschaft für ein nachhaltiges Europa war das bestimmende Thema bei der Frühjahrstagung der Kreisbäuerinnen und Kreisobmänner im Bayerischen Bauernverband. „Bäuerinnen und Bauern sind Dienstleister für ein nachhaltiges Europa. Sie machen zwei Prozent der Bevölkerung in Deutschland aus, sind aber für 100 Prozent der Menschen wichtig“, betonte Bauernpräsident Günther Felßner heute in Herrsching.

„Ernährungssicherung, erneuerbare Energien, Dekarbonisierung sowie Ressourcenschutz – genau dieser Vierklang zeigt die besondere Rolle der Land- und Forstwirtschaft, aber auch die besondere Aufgabe. Wir wollen die Eigenversorgung schaffen – nicht neue Abhängigkeiten“, sagte Felßner mit Blick auf die anstehenden Entscheidungen auf europäischer Ebene, die maßgebliche Auswirkungen auf das künftige Wirtschaften der bayerischen Bauernfamilien und der Waldbesitzerfamilien haben. Dabei geht es konkret um die Industrieemissionsrichtlinie (IED), das Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) und den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (SUR). „Wir stehen zum europäischen Plan des Green Deal für eine nachhaltige Zukunft bäuerlicher Familienbetriebe und der Gesellschaft. Die bisher vorgesehenen Maßnahmen der EU-Kommission taugen dafür nicht“, so Felßner. Ein Verbot von Pflanzenschutz in sensiblen Gebieten über die Pläne bei SUR gefährdet unnötigerweise Ernten aller dortigen Betriebe und lehnt der BBV strikt ab. Immerhin stehen in Bayern dahinter bis zu über 800.000 Hektar Landwirtschaftsflächen.

Landesbäuerin Christine Singer mahnte, die Menschen auf den Bauernhöfen und in allen Regionen Europas bei den Vorschlägen und Beratungen im Blick zu behalten. „Zusätzliche Belastungen für die Tierhaltung darf es nicht geben. Die bisherigen Genehmigungsgrenzen für Schweine- und Geflügelhaltungen dürfen bei der Industrieemissionsrichtlinie (IED) nicht verschärft werden. Ebenso müssen Rinderhaltungen außen vor bleiben.“

Zu Gast in Herrsching war auch die Staatsministerin Michaela Kaniber, die sich den Fragen der Kreisbäuerinnen und Kreisbäuerinnen stellte. In der so genannten Fishbowl-Runde diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausführlich mit der Ministerin. Kernbotschaften dabei waren, dass Land- und Forstwirtschaft Teil der Lösung von gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen ist. Der Green Deal kann nur über eine multifunktionale Landbewirtschaftung Erfolg haben.

 

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