„Der Blick über den Tellerrand ist wichtig“
Zwei Welten, ein Beruf: Bayerische Bäuerinnen beim ersten Landfrauentag in Kenia
„Zwei Welten – ein Beruf“ lautet das Motto des Projekts der Landfrauengruppe des Bayerischen Bauernverbandes in den drei Bezirken Westkenias. Das Projekt wird über die Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) „EINE WELT ohne Hunger“ finanziert.
Im Februar hatten vier bayerische Landfrauen ihre Erfahrungen in der Organisation eines Landfrauentages weitergegeben. Nun machen sich Sabine Schindler, Kreisbäuerin Schwandorf, und die ehemalige Milchkönigin Sonja Wagner aus Wonsees, Landkreis Kulmbach, gemeinsam mit Landesbäuerin Anneliese Göller, Dr. Andrea Fuß, Direktorin der BBV-Landfrauengruppe sowie mit Projektleiterin Angelika Eberl auf den Weg und werden als internationale Gäste bei den Landfrauentagen dabei sein.
In den acht Tagen stehen drei Landfrauentage auf dem Programm, zwei Seminare über Milchviehhaltung sowie ein Treffen mit den Mitarbeitern des Grünen Innovationszentrums der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kisumu.
„Mein Steckenpferd ist die Milchverarbeitung und ich hoffe, dass ich den kenianischen Bäuerinnen dazu etwas weitergeben kann“, sagt die ehemalige Milchkönigin Sonja Wagner.
„Ich freue mich sehr auf den Austausch mit meinen Berufskolleginnen und auf das, was ich von den Frauen lernen kann“, sagt Sabine Schindler, Milchbäuerin aus Nittenau. „Ich finde es wichtig, dass wir Bäuerinnen über den Tellerrand hinausschauen“, betont die 35-Jährige.
Der Begegnung von Bäuerin zu Bäuerin kommt bei dem Projekt eine besondere Rolle zu. „Es ist ein direkter Erfahrungsaustausch. Es macht sehr viel Freude, mit den kenianischen Frauen zusammenzuarbeiten, weil sie der Austausch mit uns und die neuen Ideen motivieren“, sagt Göller. Für Landesbäuerin Göller und ihre Mitstreiterinnen ist es ein besonderes Erlebnis zu sehen, dass sie den Bäuerinnen in Kenia Perspektiven schaffen können und ihnen Mut machen, Entscheidungen selbstständig zu treffen, zu vertreten und durchzusetzen.
Weitere Daten und Fakten zum Kenia-Projekt erhalten Sie auf der Webseite www.bbv-liz.de.
Über das Projekt
Die BBV-Landfrauen Internationale Zusammenarbeit GmbH (BBV-LIZ) wurde im Februar 2017 vom Bayerischen Bauernverband als gemeinnützige Gesellschaft gegründet. Gegenstand und Zweck ist die Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung von Frauen im ländlichen Raum in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Die BBV-LIZ GmbH führt von Mai 2017 bis Dezember 2019 ihr erstes Projekt durch: Stärkung von Bäuerinnen und Landfrauen und deren Interessenvertretungen in Siaya, Bungoma, Kakamega (Westkenia) im Rahmen des Globalvorhabens des BMZ „Grüne Innovationszentren in der Agrar-und Ernährungswirtschaft.“
Dabei geht es um folgende Ziele:
- Stärkung von Interessengruppen – Unterstützung beim Aufbau eines Landfrauenverbandes
- Fortbildung und Beratung zur Einkommensdiversifizierung im Bereich Milch, z. B. Verbesserung in der Fütterung, Haltung, Milchqualität, Kälberaufzucht
- Fortbildung und Beratung zu verbesserter Ernährung mit Schwerpunkt Süßkartoffel, grundlegende Kenntnisse zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung vermitteln
- Förderung des länderübergreifenden Austausches durch gegenseitige Besuche in Kenia und Bayern, ausführliche Berichte bei Veranstaltungen der bayerischen Landfrauen, Teilnahme an Veranstaltungen des BMZ & der GIZ.