zwei Fleckvieh-Kühe im Laufstall
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Digitalisierung im Stall: Der Fitnesstracker für die Kuh

Neue Förderung von Sensortechniken in der Nutztierhaltung

12.12.2019 | Digitalisierung macht auch vor der Landwirtschaft und bayerischen Ställen nicht Halt, ist jedoch oftmals mit hohen Investitionskosten verbunden. Im Rahmen des Bayerischen Sonderprogramms Landwirtschaft Digital (BaySL Digital) werden ab sofort auch Sensorsysteme in der Nutztierhaltung finanziell gefördert. Mit der Automatisierung von Produktionsverfahren können Landwirte Erträge steigern, Produktionskosten senken und eine noch ressourcenschonendere, umweltfreundlichere Bewirtschaftung erreichen.

Ab sofort werden im Rahmen des Bayerischen Sonderprogramms Landwirtschaft Digital (BaySL Digital) auch Sensorsysteme in der Nutztierhaltung finanziell unterstützt, neben unterschiedlichster Agrarsoftware, Düngesensoren oder elektronischer Reihenführung bei Hackgeräten. Über Pedometer (Schrittzähler) oder Wiederkau-Sensoren ist eine ganzheitliche Tierüberwachung möglich. Abkalbung oder Brunst werden über Messung der Aktivität an den Landwirt weitergegeben. Auch das Fressverhalten kann erfasst und die Futterrationen an die jeweilige Leistung der Tiere angepasst werden. Kamerabasierte Monitoring-Systeme ermöglichen ein sogenanntes Body Condition Scoring und damit eine Analyse des körperlichen Zustandes und der Konditionierung jedes einzelnen Tieres. Mit einem mikrofonbasierten System können durch z. B. Hustenlaute Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand einer Herde gezogen und Krankheiten erkannt werden, bevor sie sichtbar sind.
 
Über ein Milchanalyse-System werden Inhaltsstoffe wie Fett, Eiweiß oder Laktose direkt beim Melken bestimmt, Stoffwechselstörungen oder Euterentzündungen werden frühzeitig erkannt, so dass Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Diese Beispiele aus dem Stall zeigen: Die Landwirtschaft ist bei der Digitalisierung und den damit verbundenen Themen wie Automatisierung oder künstliche Intelligenz ganz vorne mit dabei. Abläufe und Verfahren in Ackerbau und Tierhaltung lassen sich noch genauer steuern und vereinfachen. Die Tiergesundheit und das Wohlempfinden der Tiere lassen sich so noch verbessern. Zeitersparnis und Arbeitskomfort können Entlastung für die Landwirte schaffen. Die Landwirtschaft kann ihre Effizienz steigern.

Die modernen Verfahren und neuen Technologien erlauben eine noch ressourcenschonendere und umweltfreundlichere Bewirtschaftung. Die innovativen Technikformen sind allerdings oftmals mit sehr hohen Investitionskosten verbunden, weshalb bayerische Landwirte mithilfe dieses Sonderprogramms unterstützt werden sollen. „Wir als BBV setzen uns für gezielte Förderprogramme ein, um z. B. Precision Farming in flächendeckenden Einsatz zu bringen und weiterhin Verbesserungen in Umwelt-, Natur- und Klimaschutz zu erreichen“, macht BBV Generalsekretär Georg Wimmer deutlich. Der im Jahr 2017 von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und BBV-Präsident Walter Heidl unterzeichnete Digitalisierungspakt legte die Grundlage für die Förderung des Einsatzes digitaler Technologien in der Landwirtschaft. Nun konnte ein weiterer wichtiger Schritt für einen flächendeckenden Einsatz neuer Techniken in dem Bereich getan werden. „Digitalisierung schafft höhere Effizienz in der bayerischen Landwirtschaft, trägt zu verbessertem Umwelt-, Natur- und Klimaschutz bei und muss dementsprechend auch für kleine Betriebe finanziell möglich sein. Staatliche Förderung muss deshalb auch für kleine Betriebe bereitgestellt werden“, sagt Generalsekretär Wimmer.

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