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Festakt im Bayerischen Landtag würdigt Erfolge und blickt in die Zukunft

50 Jahre Bayerisches Erwachsenenbildungsförderungsgesetz

19.03.2025 | Mit einem feierlichen Festakt im Bayerischen Landtag wurde das 50-jährige Bestehen des Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungsgesetzes (BayEbFöG) gewürdigt. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, (Erwachsenen-)Bildung und Gesellschaft kamen zusammen, um die Errungenschaften des Gesetzes zu feiern und künftige Herausforderungen für die Erwachsenenbildung in Bayern zu diskutieren.

Seit seinem Inkrafttreten am 1. September 1974 hat das BayEbFöG die Erwachsenenbildung in Bayern entscheidend geprägt. Allein im Jahr 2023 summierte sich die Bildungszeit aller öffentlich geförderten Veranstaltungen auf beeindruckende 278,5 Jahre. Seit 1974 nahmen insgesamt 240.919.872 Menschen an Bildungsangeboten teil – das entspricht dem 17-fachen der bayerischen Gesamtbevölkerung. Ein bedeutender Meilenstein war die Novellierung des Gesetzes am 31. Juli 2018, die eine spürbare Erhöhung der finanziellen Mittel mit sich brachte und damit die Zukunftsfähigkeit der Erwachsenenbildung weiter stärkte.

„Seit 1974 bildet das Bayerische Erwachsenenbildungsförderungsgesetz die verlässliche Grundlage für die staatliche Förderung der vielfältigen Erwachsenenbildung in Bayern. Nach über 40 Jahren war es an der Zeit, dieses bewährte Gesetz zu modernisieren. Deshalb habe ich 2016 eine interfraktionelle Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um das EbFöG in der Tradition von 1974 aus der Mitte des Landtags vollständig zu novellieren. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelang es uns, im Juli 2018 das neue Erwachsenenbildungsförderungsgesetz einstimmig zu verabschieden und die jährliche Fördersumme schrittweise um 20 Millionen Euro nahezu zu verdoppeln. Seither haben wir – insbesondere durch die Herausforderungen der Corona-Krise, aber auch darüber hinaus – das EbFöG weiter behutsam modernisiert. Doch eines ist unverändert geblieben: der weite, humanistisch geprägte Bildungsbegriff, der den Menschen zu Selbstverantwortung und Selbstbestimmung befähigt“, betonte Dr. Ute Eiling-Hütig, Sprecherin der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung im Bayerischen Landtag und Vorsitzende des Ausschusses für Bildung und Kultus.

„Man lernt nie aus.“ Mit diesen Worten betonte Tobias Reiß, Erster Vizepräsident des Bayerischen Landtags, die Bedeutung der Erwachsenenbildung. „Was wir in der Schule lernen, reicht nicht für ein ganzes Leben. Wer im Marathon des Lebens Schritt halten will, muss sich stetig weiterentwickeln.“ Das BayEbFöG sei dabei eine zentrale Säule, denn es schaffe verlässliche Rahmenbedingungen und sichere Qualität sowie Vielfalt in der Erwachsenenbildung. „Es geht um weit mehr als berufliche Qualifizierung – Erwachsenenbildung stärkt Menschen in ihrer Selbstbestimmung und eröffnet neue Chancen, unabhängig von Alter, Lebenssituation oder Wohnort.“ Besonders würdigte Reiß die Arbeitsgemeinschaft der Erwachsenenbildungsträger in Bayern (AGEB), die mit ihrer Arbeit das hohe Niveau der Erwachsenenbildung im Freistaat sichert.„Die Erwachsenenbildung hat mir die spannendste und bereicherndste Zeit meiner beruflichen Laufbahn beschert.“ Dr. Andrea Niedzela-Schmutte, Stellvertretende Amtschefin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, blickte in ihrem Grußwort auf ihre Zeit in der Erwachsenenbildung zurück. „Als ich im Januar 2020 ins Amt kam, hatte ich kaum Zeit, mich einzuarbeiten – dann kam Corona. Doch gerade in dieser Krise hat die Erwachsenenbildung eindrucksvoll bewiesen, wie flexibel, schlagkräftig und innovativ sie ist.“ Gemeinsam habe man in kürzester Zeit Rettungsschirme aufgespannt und sich für die Wiederöffnung der Einrichtungen eingesetzt. „Diese Zeit hat uns zusammengeschweißt. Die enge Zusammenarbeit mit den Trägern der Erwachsenenbildung war und ist mir ein persönliches Anliegen. Ich bin mir sicher, dass dieser enge Austausch auch in Zukunft fortbesteht.“

Ein besonderer Programmpunkt des Festakts war der Rückblick auf die Entwicklung der Erwachsenenbildung in Bayern, moderiert von Margit Fuchs (Geschäftsführerin des Bildungswerks des Bayerischen Bauernverbandes und derzeitige Geschäftsführerin der AGEB) und Dr. Christian Hörmann (Vorstand des Bayerischen Volkshochschulverbandes und Vorsitzender des Landesbeirats für Erwachsenenbildung). Dabei wurde deutlich, dass das BayEbFöG vor allem zwei Prinzipien verwirklicht, die das Erfolgsrezept dieses Gesetzes sind: Es ermöglicht die Pluralität der geförderten Träger auf Basis einer großen inhaltlichen und strukturellen Freiheit. Hintergrund ist ein klares Bildungsverständnis in Artikel 1 des Gesetzes: Erwachsenenbildung ist ein eigenständiger, gleichberechtigter Hauptbereich des Bildungswesens. Sie dient der Verwirklichung des Rechts jedes Einzelnen auf Bildung und verfolgt das Ziel, zur Selbstverantwortung und Selbstbestimmung beizutragen. „Dieses Gesetz hat es ermöglicht, dass sich die Erwachsenenbildung in Bayern über fünf Jahrzehnte dynamisch weiterentwickeln konnte. Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um auf Herausforderungen wie Digitalisierung und veränderte gesellschaftliche Anforderungen flexibel reagieren zu können“, erklärte Hörmann.

Zum Abschluss des Festakts sprachen Mitglieder der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung im Bayerischen Landtag, Dr. Ute Eiling-Hütig MdL (CSU), Michael Koller MdL (FREIE WÄHLER), Mia Goller MdL (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Dr. Simone Strohmayr MdL (SPD) gemeinsam über die Zukunft der Erwachsenenbildung. Dass dieses Gesetz fraktionsübergreifend getragen wurde und wird, unterstreicht seinen hohen Stellenwert für die bayerische Bildungspolitik.

Der Festakt wurde von der Interfraktionellen Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung und der Arbeitsgemeinschaft der Erwachsenenbildungsträger in Bayern organisiert. Auf Basis des Gesetzes werden der Bayerische Volkshochschulverband, die Katholische Erwachsenenbildung Bayern, die Evangelische Erwachsenenbildung Bayern und das Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes gefördert. Die Feier verdeutlichte eindrucksvoll, dass das Bayerische Erwachsenenbildungsförderungsgesetz nicht nur ein historischer Meilenstein ist, sondern auch eine tragende Säule für die Bildungslandschaft Bayerns bleibt. 

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