Getreidepräsident Greif: "Regionale Ernteunterschiede extrem"
Ergebnisse der Ernteumfrage liegen vor
„Hitze und Trockenheit sorgen für eine unterdurchschnittliche Erntebilanz in Bayern.
Selten waren die regionalen und lokalen Unterschiede bei der Erntemenge und der Qualität so extrem. Es gab in diesem Jahr so gut wie keine flächendeckenden Niederschläge. Wenn es geregnet hat, dann meistens in Form von lokal eng abgegrenzten Gewittern.
Die Wintergerste hat noch am besten abgeschnitten. Sie konnte die im Boden vorhandene Feuchtigkeit nutzen, auch wenn vereinzelt von Schmachtkorn, also zu kleinen Körnern mit wenig eingelagerter Stärke, berichtet wurde.
Bei der Braugerste gibt es große Unterschiede. Sie hat vor allem in Nordbayern sehr unter der Trockenheit im Frühsommer gelitten und erreicht nicht immer die erforderliche Brauqualität.
Beim Winterweizen sind die standortbedingten Unterschiede besonders groß. Die Trockenheit hat oft zu schneller Abreife und teilweise zu Schmachtkorn geführt.
Regionale Unterschiede gibt es auch beim Raps, auch wenn hier im gesamtbayerischen Blick beinahe eine durchschnittliche Ernte erzielt werden konnte. Die Ölgehalte waren weitgehend positiv und die Trockenheit trug dazu bei, dass die Saat sehr trocken geerntet werden konnte. Problematisch wird die Trockenheit jetzt nach der Aussaat. Wenn es nicht bald regnet, werden viele Körner nicht keimen können.
Beim Mais und beim Grünland hat die Trockenheit mit voller Härte zugeschlagen und extreme Schäden verursacht. Die ersten Ergebnisse der Silomaisernte sind teilweise erschütternd und nur der erste Schnitt auf Grünland, Weiden und Wiesen war bayernweit zufriedenstellend. Weitere Schnitte sind vor allem in Nordbayern ausgefallen. Für viele Tierhalter wird das zu ernsten Problemen bei der Futterversorgung führen. Als Bayerischer Bauernverband verweisen wir deshalb immer wieder auf unsere Futterbörse.“
Ergebnisse Ernteumfrage Getreide:
Wintergerste: 71 dt/ha
Braugerste: 53 dt/ha
Winterweizen: 72 dt/ha