Ein Schlepper pflügt ein Feld.
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Tiefe Bodenbearbeitung und der Einsatz schwerer Maschinen können durch pfluglose Verfahren zum Teil ersetzt werden

Glyphosat: „Brauchen sachliche und ehrliche Debatte“

BBV: Entscheidung auf Basis vorliegender Studien und Untersuchungen nötig

28.11.2017 | In Brüssel haben die EU-Mitgliedsstaaten am Montag einer Zulassung des Wirkstoffes Glyphosat um weitere fünf Jahre zugestimmt. „Grundlage für die Zulassung von bestimmten Stoffen ist ein unabhängiges und an wissenschaftlichen Grundsätzen ausgerichtetes Prüfungs- und Bewertungssystem – und das muss es auch bleiben. Nur auf der Grundlage eines solchen Verfahrens können der notwendige Arbeitsschutz für Landwirte, ein verlässlicher Verbraucherschutz und der Umweltschutz gewährleistet werden“, sagt Bauernpräsident Walter Heidl. „Doch von Emotionen geleitet und Umweltaktivsten immer aufs Neue befeuert, hatte die Debatte um Glyphosat längst die sachliche Ebene verlassen. In dieser Situation war eine rechtssichere Entscheidung auf Basis der vorliegenden Studien und Untersuchungen notwendig, um die Hängepartie in Brüssel zu beenden.“

Die entscheidenden Akteure bei der wissenschaftlichen Bewertung waren die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dessen Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) sowie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das in diesem Fall federführend für die Bewertung des Wirkstoffes auf europäischer Ebene ist. „Wir nehmen die Sorgen der Verbraucher ernst. Doch auch wenn IARC und BfR auf den ersten Blick zu unterschiedlichen Bewertungen gekommen sind, haben die beiden Institutionen in ihrer wissenschaftlichen Arbeit komplett unterschiedliche Ansätze und Aufgaben“, macht Heidl deutlich. Während das IARC einen möglichen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und bestimmten Substanzen (z.B. Holzstaub, Feinstaub oder bestimmte Bestandteile des Apfels) in den Raum stellt und stellen muss, ist das BfR für Risikoanalysen bei der tatsächlichen Anwendung gemäß der geltenden Regeln zuständig.

 Entscheidend ist aus Sicht des Bayerischen Bauernverbandes deshalb eine sachliche und ehrliche Debatte. „Ein Teil der Wahrheit ist, dass es sich bei Glyphosat um ein Totalherbizid handelt“, sagt Heidl. „Doch genau diese Wirkungsweise hat auf dem Acker einen nur sehr schmalen Einsatzbereich zur Folge – zumindest in Deutschland und Bayern.“ In anderen Teilen der Erde wird Glyphosat insbesondere in Kombination mit gentechnisch veränderten Pflanzen in einem ganz anderen Zusammenhang und in wesentlich größeren Mengen verwendet. Hierzulande dagegen wird Glyphosat in der Regel nur eingesetzt, um vor der Saat (oder bei der Wiederansaat von Grünland) konkurrierende Unkräuter in den Griff zu bekommen – gleichzeitig kann so auf tiefere Bodenbearbeitung verzichtet werden, was im Zusammenhang mit Erosions- und Bodenschutz und in Sachen Energieverbrauch wichtige Vorteile mit sich bringt.

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