„Green Deal in Einklang mit Wettbewerb und Ökonomie bringen!“
Heidl wendet sich vor Sonderkonferenz mit EU-Kommission an Kaniber und Glauber
„Der Green Deal und die Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik müssen unbedingt so gestaltet werden, dass sie den bayerischen Agrarumweltprogrammen nicht den Boden unter den Füßen wegziehen.“ Neben den ökologischen Aspekten müssten auch die ökonomischen Aspekte ausreichend berücksichtigt werden, damit die bayerischen Bauernhöfe eine Zukunft haben.
Die von der EU-Kommission geplanten „Eco-Schemes“ müssen für jeden Landwirt einfach und unbürokratisch umsetzbar sein. „Diese Regeln dürfen nicht zu Lasten bestehender, bewährter Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen der zweiten Säule gehen!“, fordert Heidl. An den Bayerischen Agrarumweltprogrammen – dem Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) und dem Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) – nehmen 2020 insgesamt über 60.000 Landwirte teil. Auf über einer Million Hektar werden die KULAP-Maßnahmen zum Klima-, Boden-, Wasserschutz und für mehr Biodiversität umgesetzt. Der Umfang des VNP beträgt inzwischen mehr als 120.000 Hektar und hat sich damit seit 2010 verdoppelt.
„Wir Landwirte und Waldbesitzer sind Teil der Lösung beim Schutz unseres Klimas und des Artenschutzes. Und wir sind bereit noch mehr für die nachhaltige Bewirtschaftung unseres Planeten zu tun, wenn der entstehende Mehraufwand auch ausgeglichen wird“, macht Heidl deutlich. „Doch die bisherigen Pläne der EU-Kommission zum Green Deal gefährden die Versorgung der Bevölkerung mit regional erzeugten Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen.“ Die bayerische Staatsregierung fordert Heidl deshalb auf, sich gegenüber der EU-Kommission für Nachbesserungen einzusetzen. „Anstatt nur immer neue Anforderungen für die Arbeit auf den Feldern, im Wald und in den Ställen zu formulieren, sind konkrete Lösungswege und wirtschaftliche Perspektiven nötig. Der gesamte Green Deal muss im Einklang gebracht werden mit dem Wettbewerb und den ökonomischen Notwendigkeiten auf den Bauernhöfen. Anderenfalls droht unsere Lebensmittelproduktion ins Ausland verdrängt zu werden“, so Heidl.