Rita Blümel, Maria Hoßmann, Angelika Eberl, Watraud Ranz und Susanne Kilian (v. l.) starten am 9. Februar nach Kenia. Die bayerischen Landfrauen leisten bei ihren kenianischen Berufskolleginnen Hilfe zur Selbsthilfe.
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Rita Blümel, Maria Hoßmann, Angelika Eberl, Watraud Ranz und Susanne Kilian (v. l.) starten am 9. Februar nach Kenia. Die bayerischen Landfrauen leisten bei ihren kenianischen Berufskolleginnen Hilfe zur Selbsthilfe.

„Große Ziele erreicht man mit vielen kleinen Schritten“

Vierte Reise von bayerischen Landfrauen nach Kenia steht an

07.02.2019 | Am 9. Februar ist es wieder soweit: Vier Landfrauen aus Bayern tauschen ihren heimischen Arbeitsort für acht Tage gegen ein rund 6000 Kilometer entferntes Land. Ihr Ziel: Kenia. Ihr Auftrag: Die Bäuerinnen in den westkenianischen Countys Siaya, Bungoma und Kakamega zu unterstützen in praktischen Fragen der Milchviehhaltung, des Anbaus von Süßkartoffeln und sie in der Vertretung ihrer Interessen als Landfrauen zu stärken.

Seit fast zwei Jahren engagiert sich die Landfrauengruppe des Bayerischen Bauernverbandes in den drei Bezirken Westkenias. Das Projekt wird über die Sonderinitiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) „EINE WELT ohne Hunger“ finanziert. Es ist bereits die vierte Reise von bayerischen Landfrauen nach Kenia.

Maria Hoßmann aus Eußenheim im Landkreis Main-Spessart und Bezirksbäuerin in Unterfranken ist sehr gespannt auf die Lebensweise ihrer kenianischen Berufskolleginnen. „Wir möchten mit den Bäuerinnen über das reden, was ihre und unsere tagtägliche Arbeit ausmacht.“ Gemeinsam mit Rita Blümel aus Schierling, Bezirksbäuerin des BBV Oberpfalz, will Maria Hoßmann den kenianischen Bäuerinnen Einblick in ihre Arbeit als Interessenvertreterinnen für die bayerischen Landfrauen geben. „Wir möchten den Bäuerinnen dieses Mal zeigen, wie wir bei uns einen Landfrauentag organisieren und durchführen“, sagt Blümel. So erhalten rund 300 kenianische Bäuerinnen Anregungen und Tipps für ihren ersten Landfrauentag, der jeweils Ende Mai / Anfang Juni stattfinden soll.

Rita Blümel ist es auch ein Anliegen, sich mit den Lebensbedingungen und der politischen Situation im Land zu befassen: „Wie funktioniert Landwirtschaft, wie ernähren sich die Menschen dort, wie ist es um das Landeigentum bestellt?“. Auch Maria Hoßmann ist es wichtig, die Lebensweise der Bäuerinnen im Land kennenzulernen. Und sie betont: „Mit unserem Besuch machen wir Angebote. Wir wollen den Frauen unsere langjährige Erfahrung in der Verbandsarbeit weitergeben, ihnen nichts diktieren, sondern unsere Erfahrung in der Verbandsarbeit weitergeben. Wir wollen einfach zu neuen Ideen Mut machen.“

Steigerung der Wertschöpfung in der Milcherzeugung

Für die Milchbäuerin Waltraud Ranz aus Schwabsoien ist es ebenfalls die erste Reise nach Kenia. „Ich möchte den Frauen aus meinem praktischen Erfahrungen als Milchbäuerin berichten“, sagt sie. Durch fachgerechte Milchviehhaltung die Wertschöpfung in der Milcherzeugung zu steigern, ist ein wesentliches Ziel des Projekts.

„Dieses Projekt von Frauen für Frauen spornt mich an“, sagt Susanne Kilian aus Nenzenheim. „Ich bin gespannt auf die jungen Frauen, auf ihre ganz persönlichen Geschichten und vielleicht entwickeln sich auch über meinen Besuch hinaus Freundschaften.“ Die Junglandwirtin und Agrarmanagement-Studentin möchte die kenianischen Bäuerinnen ermutigen, ihre Arbeit mit Selbstbewusstsein auszuüben und in ihrem Beruf auch Neues auszuprobieren und zu wagen.

Für Angelika Eberl, Leiterin des Kenia-Projekts, liegt in der Begegnung und im gegenseitigen Austausch der Bäuerinnen das Erfolgsrezept. „Das Einzige was wir im Gepäck haben, ist unser Wissen, unsere Erfahrung und unsere Offenheit “, sagt Eberl. „Eine tolle Gelegenheit dies alles zu teilen, sind unsere Ernährungstrainings. Das gemeinsame Kochen von Gerichten aus der Süßkartoffel mit heimischen Gemüsen, Kräutern und Früchten ist für alle eine Bereicherung: für uns – besonders wegen der vorhandenen technischen Gegebenheiten. Für die Teilnehmerinnen, weil sie neue Rezepte und somit gesunde Alternativen zum Maisbrei kennenlernen.“

Den bayerischen Landfrauen ist es ein Anliegen, mit ihrem Engagement den Bäuerinnen in Kenia Perspektiven aufzuzeigen und ihnen Mut zu machen, Entscheidungen selbstständig zu treffen und zu vertreten. Susanne Kilian ist stolz, diese Initiative unterstützen zu können und ist überzeugt: „Große Ziele erreicht man mit vielen kleinen Schritten.“

Über das Projekt

Die BBV-Landfrauen Internationale Zusammenarbeit GmbH (BBV-LIZ) wurde im Februar 2017 vom Bayerischen Bauernverband als gemeinnützige Gesellschaft gegründet. Gegenstand und Zweck ist die Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung von Frauen im ländlichen Raum in Entwicklungs-und Schwellenländern.

Die BBV-LIZ GmbH führt von Mai 2017 bis September 2019 ihr erstes Projekt durch: Stärkung von Bäuerinnen und Landfrauen und deren Interessenvertretungen in Siaya, Bungoma, Kakamega (Westkenia) im Rahmen des Globalvorhabens des BMZ „Grüne Innovationszentren in der Agrar-und Ernährungswirtschaft.“

Dabei geht es um folgende Ziele:

  1. Stärkung von Interessengruppen – Unterstützung beim Aufbau eines Landfrauenverbandes
  2. Fortbildung und Beratung zur Einkommensdiversifizierung im Bereich Milch, z. B. Verbesserung in der Fütterung, Haltung, Milchqualität, Kälberaufzucht
  3. Fortbildung und Beratung zu verbesserter Ernährung mit Schwerpunkt Süßkartoffel, grundlegende Kenntnisse zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung vermitteln
  4. Förderung des länderübergreifenden Austausches durch gegenseitige Besuche in Kenia und Bayern, ausführliche Berichte bei Veranstaltungen der bayerischen Landfrauen, Teilnahme an Veranstaltungen des BMZ & der GIZ.

Weitere Daten und Fakten zum Kenia-Projekt erhalten Sie hier zum Download sowie unter www.bbv-liz.de

Ihr Kontakt beim BBV

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