"Im Streuobst schlummert ein Multitalent"
BBV-Umweltpräsident Stefan Köhler zum Auftakt des bayerischen Streuobstpaktes
„Im Streuobst schlummert ein Multitalent! Es kann den Landwirten Perspektiven durch Diversifizierung oder Doppelnutzung bieten und damit gleichzeitig Wirtschaftlichkeit und Ökologie fördern“, so Köhler. Wenngleich neu gepflanzte Streuobstbäume erst in etwa acht Jahren nennenswerte Erträge zur Vermarktung liefern, brauchen die Betriebe bereits heute Sicherheiten für funktionierende Absatzwege.
Wichtig sei dem Umweltpräsidenten zudem die sinnvolle Auswahl geeigneter Flächen und die freiwillige Teilnahme der Landwirtinnen und Landwirte. „Die Standortwahl muss nicht nur aus Gründen der Pflanzengesundheit und Wasserverfügbarkeit wohl bedacht werden. Versorgungssicherheit hat oberste Priorität! Ertragreiche Ackerflächen sollten weiterhin zur Produktion von Grundnahrungsmitteln genutzt werden“, sagt Köhler.
Erst die Pandemie, jetzt der Krieg in der Ukraine. Die Verbraucher erkennen zunehmend die Bedeutung regionaler Nahrungsmittelsysteme, ist Köhler überzeugt. „Regionale Ware ist gefragt, auch wenn manchmal die Optik vielleicht nicht ganz mithalten kann. Deswegen muss der Verbraucher Streuobst als solches erkennen, sonst kann es sich nicht gegen zumeist günstigeres ausländisches Verarbeitungsobst behaupten“, sagt Köhler.
Streuobst hat in Bayern eine lange Tradition, aus der sich die heutigen Obstbauanlagen entwickelt haben. Der Streuobstpakt hat zum Ziel, diese Tradition aufleben zu lassen und gleichzeitig den Natur- und Artenschutz zu unterstützen. Die Paktpartner aus Landwirtschaft, Umwelt und Landschaftspflege machen sich gemeinsam für eine Landbewirtschaftung im Kontext des Klimawandels stark.
Das Bild steht Ihnen zum kostenfreien Download (jpg) zur Verfügung. Bildnachweis: BBV
2022-05-16-Streuobstpakt