Landwirte säen weniger Winterraps auf Bayerns Flächen
Neue UFOP-Studie: Winterraps-Aussaat bleibt auf niedrigem Niveau
„Wir bedauern den Rückgang der Flächen sehr, denn der Raps ist eine fantastische Kultur. Mit seinen Blüten verzaubert er die Natur im Mai großflächig. Doch viel mehr noch: Unsere Bienen brauchen den Raps, denn er ist ihre ergiebigste Trachtpflanze. Unsere Landwirte schätzen den Raps als Lieferant für nachhaltiges, heimisches Eiweißfutter. Nicht zuletzt spielt er eine wichtige Rolle als Lieferant für Speiseöl und Bestandteil für Biokraftstoffe“, sagt BBV-Referent Anton Huber.
Unter Berücksichtigung der bereits erfolgten Umbrüche ergibt sich deutschlandweit eine Anbauausweitung von rund 2 Prozent. Während viele Landwirte im Dürrejahr 2018 ins Risiko gegangen sind und in den trockenen Boden gesät haben, war diese Risikobereitschaft nach einem in weiten Regionen Deutschlands ähnlich trockenen Sommer 2019 nicht vorhanden. In der Vorsaison führte der schlechte Feldaufgang zu erheblichen Umbrüchen in einer Größenordnung von rund 120.000 Hektar. Darüber hinaus haben die Erträge 2019 ein weiteres Mal enttäuscht und waren gemeinsam mit niedrigen Erzeugerpreisen keine Motivation für eine Ausweitung des Rapsanbaus. Im Gegensatz zum Vorjahr sind Umbrüche in der laufenden Saison nach den vorliegenden Daten nur in geringem Umfang vorgenommen worden. Die im Feld stehenden Rapsbestände präsentieren sich vor dem Winter in einem überwiegend guten Zustand.
Aufgrund der schlechten Erfahrungen im Dürrejahr 2018 haben Landwirte in den erneut von einem deutlichen Regenmangel betroffenen Regionen Deutschlands den Winterraps nur dort ausgesät, wo die Bedingungen günstig waren – das treffe vor allem auf Regionen in Hessen und Thüringen zu, wo die massiven Rückgänge der Vorjahresaussaat teilweise wieder aufgeholt werden. Auch in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen wird ein Anstieg der Erntefläche prognostiziert. Leichte Rückgänge des Winterrapsanbaus werden dagegen in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein verzeichnet. In den übrigen Bundesländern bleibt die Rapsfläche stabil.
Mecklenburg Vorpommern bleibt mit 169.600 Hektar das bedeutendste Bundesland für den Rapsanbau und weist damit als einziges Land noch eine Fläche über 100.000 Hektar auf. Es folgen Sachsen mit 96.600 Hektar, Thüringen (89.600 Hektar), Bayern (81.300 Hektar), Niedersachsen (78.800 Hektar), Sachsen-Anhalt (72.700 Hektar), Brandenburg (66.500 Hektar) und Schleswig-Holstein (64.700 Hektar). In Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen werden weniger als 41.000 Hektar Raps angebaut.
Seit über 20 Jahren präsentiert die UFOP jeweils Mitte November eine Prognose der Winterrapsaussaatfläche. Dieser Service erlaubt sehr frühzeitig eine Schätzung des Anbaus zur nächsten Ernte. Die UFOP-Studie wird von Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft anerkannt und als Grundlage für Kalkulationen und Planungen genutzt.