Mercosur: „Unterzeichnung macht EU unglaubwürdig und ist schädlich für Klima und heimische Lebensmittelversorgung“
Bauernverband kritisiert geplantes Handelsabkommen scharf und fordert Ablehnung
Insbesondere bei Umwelt-, Klima- und Tierschutzvorgaben klaffen die Unterschiede zwischen der EU und den Mercosur-Staaten himmelweit auseinander. Der Bauernverband hat sich während der jahrelangen Verhandlungen deswegen kontinuierlich dafür eingesetzt, dass es Importen nicht nur gleiche Standards bei der Produkt- sondern auch bei der Prozessqualität einhalten müssen. „Während in Südamerika der Regenwald brennt und Pflanzenschutzmittel oder Medikamente eingesetzt werden, die bei uns seit Jahrzehnten verboten sind, will die EU ernsthaft ein Handelsabkommen unter Dach und Fach bringen, wo all das gar keine Rolle spielt? Das ist Handelspolitik zulasten von unseren Bauernfamilien und allen Verbraucherinnen und Verbrauchern!“, sagt von Butler.
In der eigenen Politik stellt die EU-Kommission diese Themen der Prozessqualität dagegen an die Spitze der politischen Agenda. „Wie passt das geplante Mercosur-Abkommen mit Green Deal und Farm-to-Fork-Strategie zusammen?“, fragt von Butler und fordert: „Wer von den Landwirten in der EU so viel verlangt, muss die gleichen Anforderungen auch an Importe stellen. Alles andere wäre eine unerträgliche und untragbare Doppelmoral!“ Der Bayerische Bauernverband fordert den EU-Rat und das Europäische Parlament daher auf, diesem unausgewogenen Abkommen nicht zuzustimmen. Offen ist im Moment, ob die EU-Kommission durch ein Splitting des Abkommens die Notwendigkeit einer Zustimmung der nationalen Parlamente zu umgehen versuchen wird.