Süßes aus Bayern
Rübenzucker ist die einzige heimische Zuckerquelle
Rund 5,5 Mio. Tonnen Zuckerrüben holten die bayerischen Bäuerinnen und Bauern 2019 von bayerischen Äckern auf einer Fläche 67.000 ha. Bayern hat beim Ertrag deutschlandweit die Nase vorn. „Im deutschen Vergleich haben wir in Bayern die höchsten Zuckererträge je Hektar, nämlich circa 80 Tonnen Zucker. Das liegt vor allem an den Böden in den Anbauregionen, die sehr gut für Zuckerrüben geeignet sind. Die Zuckerrübe stellt hohe Anforderungen an Boden und Klima. Sie gedeiht am besten auf tiefgründigen, nährstoffreichen Böden mit guter Wasserversorgung“, sagt Johann Graf, Ackerbaureferent im Bayerischen Bauernverband. Bis das Saatgut in den Boden kommt, dauert es aber noch ein wenig. Die Aussaat erfolgt ab einer Bodentemperatur von 5 °C im März.
Zucker ist ein reines Naturprodukt, ohne große Verarbeitungsprozesse. Die Rübe wird geschnitzelt und Zucker mit Wasser herausgelöst, danach wird diesem Zuckerwasser die Feuchtigkeit entzogen – fertig ist der Zucker. Dabei entsteht aus 7 kg Rüben 1 kg Zucker. „Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 35 kg Zucker im Jahr isst somit jeder Deutsche indirekt 245 kg Zuckerrüben“, rechnet Graf unkonventionell vor. Die Nebenprodukte der Zuckerherstellung wie Rübenschnitzel oder Melasse stellen wertvolle Futtermittel dar und kommen den Nutztieren zugute.