Volksbegehren: Freiwilligkeit besser als gesetzliche Vorgaben
Gemeinsame Pressemitteilung von vbw und Bayerischem Bauernverband
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. unterstützt die bayerische Landwirtschaft in ihrem Ziel, die biologische Vielfalt zu schützen und zu fördern sowie ihre Bestandteile nachhaltig zu nutzen. „Dem freiwilligen, flexiblen und kooperativen Naturschutz ist dabei aber Vorrang einzuräumen“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. „Das gilt auch für die Frage, welcher Flächenanteil in Bayern ökologisch bewirtschaftet werden soll. Die eigenverantwortliche Nutzung des Eigentums hat einen sehr hohen Stellenwert und ist auch bei Fragen der Biodiversität stets zu beachten.“ Der Schutz der biologischen Vielfalt muss deshalb aus Sicht der vbw kooperativ und über vernünftige Anreize erreicht werden, nicht über Verbote. „Landwirtschaft ist auf Insekten und Bienen angewiesen, die Bauernfamilien tun deshalb ohnehin enorm viel für den Erhalt der Artenvielfalt und den Umweltschutz“, sagt Georg Wimmer, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes. „Doch das Volksbegehren mit seinem Gesetzesentwurf ist der falsche Weg, der Bauernverband lehnt es deswegen ab.“
Markt statt Quoten
Laut Volksbegehren sollen die Bäuerinnen und Bauern die landwirtschaftlich genutzten Flächen bis 2025 zu mindestens 20 Prozent und bis 2030 zu mindestens 30 Prozent gemäß den Grundsätzen des ökologischen Landbaus bewirtschaften. Staatliche Flächen sollen bereits ab 2020 ausschließlich ökologisch bewirtschaftet werden. Quoten für die Bioproduktion gehen nach Ansicht von vbw und Bayerischem Bauernverband an der Marktrealität vorbei. „Ausgangspunkt muss stets die Nachfrage der Kunden nach regionalen und ökologisch erzeugten Produkten sein. Unter der Berücksichtigung des Leitbilds eines mündigen Verbrauchers wäre es ein sachgerechter Ansatz, auch für die Initiatoren des Volksbegehrens, in der Bevölkerung das Bewusstsein für die Auswirkungen von Kaufentscheidungen zu schärfen“, erklärt Brossardt. „Eine höhere Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten wird die bayerische Landwirtschaft aufgreifen“, so Wimmer.
Kontakt:
Simon Peltzer, 089-551 78-361, simon.peltzer@ibw-bayern.de, www.vbw-bayern.de
Markus Peters, 089 55873-209, Kommunikation@BayerischerBauernverband.de