Fensterputz
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Frühjahrsputz ohne Chemie

Reinigungsmittel selbst gemacht

08.04.2017 | Haushaltscoach Michaela von der Linden gibt Tipps, wie Sie mit guter Organisation und möglichst wenig Chemie schnell beim Frühjahrsputz vorankommen und die Umwelt, Ihre Gesundheit und den Geldbeutel schonen.

Der Frühjahrsputz geht am leichtesten von der Hand, nachdem alles aus dem Weg geräumt ist und vielleicht auch schon Schränke und Schubläden entrümpelt und ausgewischt wurden. Bei der Putzsystematik müssen Sie sich entscheiden, ob Sie Zimmer für Zimmer angehen oder ob Sie zuerst einen Arbeitsgang in allen Zimmern ausführen – zum Beispiel Staub wischen – bevor Sie den nächsten starten. Eine Regel gilt allerdings immer: von oben nach unten putzen, das heiß zuerst die Lampen und Regale abstauben und dann saugen. Bei Fußböden sollten Sie immer als Erstes mit dem Staubsauger den Schmutz aufsaugen. Mit dem Besen wirbeln Sie nur den Staub auf. Danach wischen Sie feucht oder nebelfeucht, je nach Boden auch ohne Putzmittelzusatz.
 

Die Grundausstattung für den Frühjahrsputz sollte folgende Utensilien umfassen:

  • Ein kleiner (5 Liter) und ein großer Eimer (10 Liter)
  • Verschiedene Putztücher (Microfaser- und Baumwolltücher)
  • Fensterleder
  • Besen und Handfeger und Kehrschaufel, Zahnbürste
  • Staubsauger
  • Großflächenwisch-Mob oder Schrubber
  • Trittleiter

Der richtige Umgang mit dem Putzlappen spart enorm viel Zeit. Statt ihn zu knüllen, falten Sie ihn lieber zwei Mal, schon haben Sie acht saubere Seiten zum Putzen zur Verfügung, bevor Sie den Lappen wieder auswaschen und auswringen müssen.

 

Reinigern: weniger ist oft mehr

Es gibt unzählige Putzmittel gegen Kalk, Fett und jede Art von Verschmutzung – die es aber gar nicht braucht. Letztendlich reichen fünf Reiniger vollkommen aus. Am besten besorgen und stellen Sie die Putzmittel für den Frühjahrsputz bereits einen Tag vorher bereit, um eventuell fehlende oder leer gewordene Putzmittel wieder aufzufüllen. Achten Sie auf die richtige Dosierung, denn ein Zuviel an waschaktiven Substanzen kann die Flächen verschmieren. Es gibt viele Haushaltsprodukte, die Sie gar nicht braucht, zum Beispiel Backofenspray, antibakterielle Haushaltsreiniger und Spülmittel, synthetische Duftsprays und Lufterfrischer, WC-Duftsteine oder Einweg-Staubtücher.

Michaela von der Linden empfiehlt folgende Reiniger für die unterschiedlichen Einsatzorte:

  • Soda sollte in keinem Haushalt fehlen. Das Pulver ist im Supermarkt erhältlich und eignet sich zur Reinigung von fetthaltigem Schmutz in der Küche, wie zum Beispiel für Spülen, Kochfelder, Kunststoffoberflächen. Hartnäckige Verschmutzungen werden mit einer Sodalösung eingeweicht und mit einer Klarsichtfolie abgedeckt. Nutzt die Einwirkzeit, zum Beispiel für eine kleine Kaffeepause, danach löst sich der Schmutz viel leichter. Auch fleckige Wäschestücke können in einer Sodalösung eingeweicht werden.
     
  • Zitronensäure in Pulverform, die in Wasser gelöst wird, eignet sich für Kalkablagerungen, die häufig im Badezimmer eine Herausforderung sind. Mit dieser Reinigungsflüssigkeit lassen sich Fliesen und Armaturen gut säubern. Häufig werden für das gleiche Einsatzgebiet Essigreiniger eingesetzt. Hier muss man wissen, dass sie erstens die Armaturen angreifen können und zweitens gesundheitsschädlich für die Atemwege sein können. Wenn Reiniger auf Essigbasis zum Einsatz kommen sollen, dann besser Speiseessig verwenden (zum Beispiel Apfelessig) statt Essigessenz.
     
  • Spiritus eignet sich zum streifenfreien Fensterreinigen zusammen mit Fensterleder sehr gut. Wir benutzen zwei Eimer zum Fensterputzen. Einer ist für die Fensterrahmen, da gebt ihr etwas Kernseifeflocken mit in das Wasser. In das zweite Wischwasser gebt ihr Spiritus. Mit diesem Wasser wird das Glas gereinigt. Jeder Eimer hat seinen eigenen Lappen. Trockene, fusselarme Baumwolltücher oder Zeitungspapier eignen sich zum Trockenreiben. Achtet darauf, dass die Sonne beim Putzen nicht auf die Fensterscheiben scheint.
     
  • Als Allzweckreiniger eignen sich Neutralreiniger, um Böden, Holz-, Küchen- und Badmöbel sowie Sanitäreinrichtungen zu reinigen.
     
  • Kernseife ist ein altes Hausmittel, das sehr hautschonend ist und überall im Haushalt eingesetzt werden kann, zum Beispiel bei hartnäckig verschmutzten Herdplatten oder zur Vorbehandlung von Flecken in der Wäsche.

 

Umweltschonend putzen

Als umweltschonende Putzmittel lassen sich auch Backpulver, Natron, Zitronen und Orangen verwenden. So stellt ihr daraus Putzmittel selber her:

  • Abflussreiniger: Soda in den Abfluss schütten und Essig darüber gießen. Es beginnt sofort zu blubbern. Nach einigen Minuten Einwirkzeit heißes Wasser den Abfluss entlang laufen lassen, bis das Wasser wieder optimal abläuft.
     
  • WC-Reiniger: In eine Schüssel 1 Tasse Natron, 1 Tasse Soda, 1/2 Tasse Zitronensäurepulver, 1/2 Tasse Salz und etwas ätherisches Öl geben. Diese Mischung eignet sich zum Putzen der Toilette.
     
  • Zitronenessig: Füllt Essig in ein großes Glasgefäß und gebt sämtliche Zitronenabfälle (ausgepresste Zitronenhälften oder Orangenschalen) hinzu. Lasst die Mischung etwa 3 - 4 Wochen ziehen und gießt die Flüssigkeit durch ein Sieb in eine Braunglasflasche. Diesen Essig verwendet ihr zum Reinigen von Edelstahloberflächen und Armaturen. Aber bitte verdünnen, je nach Verschmutzung. Wenn ihr ein paar Tropfen Spülmittel dazugebt (Mischung 1/3 Zitronenessig, 2/3 Wasser plus einen Esslöffel Spülmittel oder 1/2 EL flüssige Kernseife) nimmt es den Schmutz besser weg.

 

Reduzieren, Wiederverwenden, Recyclen

Und wer zum Schluss beim Putzen immer die „3-R-Formel“ beachtet, tut viel für die Umwelt:

  1. Reduzieren: betrifft die Menge des Putzmittels, des verwendeten Wassers und der Verpackung (Nachfüllpacks kaufen).
     
  2. WiedeRverwenden: bezieht sich vor allem auf die Putzlappen. Microfasertücher sind waschbar und länger verwendbar als Putzschwämme. Alte Leinentücher und T-Shirts als Putzlappen sind unschlagbar.
     
  3. Recyceln bezieht sich im Idealfall auf alles, was die Putzausrüstung betrifft. Achtet schon beim Kauf von Putzmitteln darauf, ob das Behältnis auch recycel- oder nachfüllbar ist.

 

 

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