Für die Zukunftsfähigkeit bayerischer Biogasbetriebe: Biomassepaket nachbessern!
Bauernverband fordert von künftiger Regierung verbindliche Eckpunkte im Koalitionsvertrag
"Der vorliegende Beschluss wird dem Potenzial von Biomasse und Biogas für die erneuerbaren Energien in keiner Weise gerecht“, erklärt BBV-Präsident Günther Felßner. „Alleine in Bayern droht damit grundlastfähiger, grüner Strom in Größenordnung eines Atomkraftwerkes unwiederbringlich und ohne Nutzen für das Klima verloren zu gehen.“ Auch fehlen dann nachhaltige Verwertungsmöglichkeiten für den Pflanzenaufwuchs aus Dauergrünland, die durch den Rückzug der Rinderhaltung weiter an Bedeutung gewinnen.
Das Biomassepaket geht nur zum Teil in die notwendige Richtung. Für die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Biogasbetriebe müssen jedoch spätestens im Rahmen der Koalitionsverhandlungen für eine neue Bundesregierung zentrale Eckpunkte zwingend nachgebessert werden, um verlässliche und planbare Rahmenbedingungen sicherzustellen.
Konkret fordert der BBV unter anderem Nachbesserungen bei der angedachten Bagatellgrenze, die von jetzt 350 KW auf 500 KW installierter Leistung erhöht werden muss. Für diese Anlagen muss es bei der bisherigen einfachen Überbauung bleiben. Damit würde über der Hälfte der rund 2.700 bayerischen Anlagen das Überleben gesichert werden.
Für die Gegenfinanzierung von Flexibilisierungsmaßnahmen und um die Förderlücke zu schließen, braucht es weiterhin eine Erhöhung des Flexibilisierungszuschlags auf mindestens 150 Euro pro Kilowatt. Auch benötigen die betroffenen Betriebe eine Fixierung des Maisdeckels bei 40 Prozent statt einer weiteren Absenkung der Vorgabe. Wenn, wie vielfach gewünscht, anstelle von klassischen Energiepflanzen künftig mehr alternative Stoffe zum Einsatz kommen sollen, so bedarf es auch hier einer Möglichkeit, die hierbei in aller Regel höher ausfallenden Mehrkosten zu decken, beispielsweise über eine höhere EEG-Vergütung.
„Nur wenn die Akteure der Berliner Politik diese Voraussetzungen bereits jetzt verbindlich festhalten, ist auch das aktuell beschlossene Paket als ein Mikroschritt in die richtige Richtung hinnehmbar“, stellt Günther Felßner klar.