Modell für Bayern?
Erzeugerwoche: Friesland Campina stellt genossenschaftliche Leitbild vor
Die Genossenschaft hat sich das Ziel gesetzt, die Wertschöpfung für die Milch ihrer Mitglieder zu steigern und somit die Milchpreisschwankungen abzufangen. „Wir wollen uns dahin entwickeln, mehr darauf zu hören, was der Kunde sich wünscht“, sagte er vor 150 Zuhörern auf der Erzeugerwoche in Herrsching.
Daraus entstand auch das Nachhaltigkeitsmodell des Unternehmens mit dem Namen „Foqus Planet“, welches beispielsweise Weidegang oder besonders gute Eutergesundheit der Kühe mit Zuschlägen beim Milchpreis belohnt. Nahezu einzigartig ist der Garantiepreis, den die Molkerei ihren Mitgliedern bereits im Monat vor der Anlieferung zusichert. Die Milchbauern wissen so, womit sie im nächsten Monat mindestens rechnen können.
Bei Friesland Campina überstieg die Milchproduktion während der vergangenen Milchkrise die Verarbeitungskapazität der Molkerei. Das Unternehmen reagierte mit einem finanziellen Anreiz für jene Milchbauern, die ihre Milcherzeugung reduzieren. Laut Stöcker war dieser Schritt aber lediglich eine Notmaßnahme – und damit eine absolute Ausnahme. „Die Genossenschaftsmitglieder lehnen solche Maßnahmen ab“, berichtete Stöcker. Einer Mengenregulierung steht er kritisch gegenüber: „Wir sehen es kritisch, wenn sich der Staat oder andere Organisationen zwischen uns und die Milcherzeuger stellen.“