Gruppe der Gesprächspartner zur Kombihaltung
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Von links nach rechts: Ludwig Huber (Vorstand milch.bayern, Bayerischer Genossenschaftsverband, Bereichsleiter Beratung, Ware und Dienstleistung), Andreas Steidele (Vertreter des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter im Beirat von milch.bayern), Christian Schramm (Vorstand milch.bayern, Vorsitzender Interessengemeinschaft privater Milchverarbeiter in Bayern e.V.), Staatsministerin Michaela Kaniber, Susanne Glasmann (Vorsitzende milch.bayern, Geschäftsführerin Verband der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft e.V.), Wolfgang Scholz (Vertreter des Bayerischen Bauernverbands im Beirat von milch.bayern, Vorsitzender Verband der Milcherzeuger Bayern e.V.), Isabella Timm-Guri (Direktorin im BBV, Fachbereich Erzeugung und Vermarktung), Hans-Jürgen Seufferlein (Vertreter des BBV im Beirat von milch.bayern, Geschäftsführer Verband der Milcherzeuger Bayern e.V.)

Schulterschluss in Bayern zur Beschreibung der Kombinationshaltung

Kombinationshaltung konkret beschreiben

09.07.2019 | Anfang des Jahres haben Milch. Bayern und der Bayerische Bauernverband vereinbart, gemeinsam eine Beschreibung der Kombinationshaltung zu erarbeiten. Die Ergebnisse wurden nun Staatsministerin Kaniber vorgestellt.

In den vergangenen Monaten haben sich unter dem Dach des Beirats von Milch. Bayern insbesondere der Bayerische Bauernverband, der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) und die drei Molkereiorganisationen (Verband der Bayerischen Privaten Milchwirtschaft e.V., Interessengemeinschaft der Privaten Milchverarbeiter Bayerns e.V. und der Genossenschaftsverband Bayern e.V.) intensiv der Beschreibung der Kombinationshaltung  gewidmet. Fachlich begleitet wurden sie dabei unter anderem auch von der Landesanstalt für Landwirtschaft.

Am 8. Juli wurde das Ergebnis in einer kleinen Gesprächsrunde Frau Staatsministerin Kaniber vorgestellt, die diesen Weg unterstützt und der Branche für die Erarbeitung der Beschreibung ausdrücklich gedankt hat. Damit ist nun der Schulterschluss zwischen Landwirtschaft, Milchbranche und Politik in Bayern gelungen, die Kombinationshaltung gemeinsam zu beschreiben und damit den Milchviehhaltern in Bayern Orientierung zu geben. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass veränderungswilligen Betrieben - beispielsweise bei baurechtlichen Genehmigungen innerorts, keine Steine in den Weg gelegt werden. Außerdem sind alle, Politik und Wirtschaft, gefordert, sich auch um die Betriebe zu kümmern, denen Weiterentwicklungsmöglichkeiten verwehrt sind.


Pressemitteilung von milch.bayern vom 8. Juli 2019:

"Die Milchwirtschaft soll auch in Zukunft eine tragende Säule der bayerischen Land- und Ernährungswirtschaft bleiben. Daher sehen sich sowohl die Milchwirtschaft und die Vertreter der Landwirtschaft in Bayern, aber auch das bayerische Landwirtschaftsministerium gemeinsam in der Verantwortung, den Weg der Weiterentwicklung der  Milchviehhaltung in Bayern zu gestalten und zu begleiten. Dabei gilt es, einen Strukturbruch gerade bei den kleineren bäuerlichen Familienbetrieben zu verhindern.

In den vergangenen Jahren ist das Thema Tierwohl in den Fokus von Gesellschaft und Marktakteuren gerückt und stellt die Haltungsform der ganzjährigen Anbindehaltung auf den Prüfstand. Diese Entwicklung birgt große Herausforderungen für den Milchstandort Bayern und besonders für die Milchvermarktung. Daher haben die milchwirtschaftlichen Organisationen und die Vertreter der Landwirtschaft in Bayern gemeinsam mit den im Beirat von milch.bayern vertretenen Organisationen eine konkrete, praxistaugliche und nachhaltige Beschreibung der Kombinationshaltung entwickelt.

Im Mittelpunkt der Beschreibung der Kombinationshaltung steht der Umfang an Bewegung für die Milchkühe. Grundsätzlich müssen die Milchkühe an insgesamt mindestens 120 Tagen im Jahr Bewegung erhalten. Bewegung heißt dabei Laufhof, Weide, oder Buchten, in denen sich die Tiere frei bewegen können (z.B. Abkalbe- oder Trockensteherbuchten). Wenn Betriebe im Stall besondere Maßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls nachweisen können, reichen insgesamt mindestens 90 Tage im Jahr Bewegung aus. Betriebe müssen dazu mehrere Maßnahmen zur Verbesserung des Platzangebots (insbesondere Standlänge und -breite) sowie weitere das Tierwohl fördernde Rahmenbedingungen im Stall (Tränke, Licht, Luft etc.) umsetzen. Der Katalog mit den zusätzlichen Tierwohlmaßnahmen wurde zusammen mit der Landesanstalt für Landwirtschaft entwickelt.

Die milchwirtschaftlichen Organisationen und die Vertreter der Landwirtschaft in Bayern sowie das bayerische Landwirtschaftsministerium wollen die vielen kleineren und mittleren Familienbetriebe, die wesentlich zum positiven Gesamtbild der ländlichen Räume in Bayern beitragen, auf ihrem Weg von der ganzjährigen Anbindehaltung in zukunftsfähige Haltungsformen begleiten und unterstützen. Denn diese Familienbetriebe bewirtschaften oft Grenzstandorte und kleinteilige, ökologisch besonders wertvolle Grünlandflächen. So leisten sie einen aktiven Beitrag zum Klima- und Bodenschutz, aber auch zum Erhalt der Artenvielfalt und der Kulturlandschaft. Das bayerische Landwirtschaftsministerium unterstützt die Anstrengungen der milchwirtschaftlichen Organisationen, einen gemeinsamen Weg zur Beschreibung der Kombinationshaltung zu finden.

Durch die konsequente Fortführung und den Ausbau der staatlichen Förderung sowie der Beratung von Bäuerinnen und Bauern, wird das bayerische Landwirtschaftsministerium gebeten, dazu beizutragen, möglichst vielen Betrieben den Umstieg in die Kombinations- oder Laufstallhaltung zu ermöglichen und auf eine nachhaltige, wirtschaftliche Entwicklung hinzuwirken. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass veränderungswilligen Betrieben - beispielsweise bei notwendigen baurechtlichen Genehmigungen innerorts - keine Steine in den Weg gelegt werden. Alle zusammen sind darüber hinaus gefordert, sich auch um die Betriebe zu kümmern, denen Weiterentwicklungsmöglichkeiten verwehrt sind."

 

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