©

Bayerische Landesvereinigung Kartoffel fordert 5 €/dt mehr für Verträge 2023

Es muss ein Zeichen für den Kartoffelanbau gesetzt werden

29.11.2022 | Die Mitgliederversammlung der Landesvereinigung hat sich in ihrer traditionellen Sitzung am 24.11.2022 nach dem Schwerpunkttag Kartoffeln bei der Woche der Erzeuger und Vermarkter in Herrsching intensiv mit der Vermarktung 2023 beschäftig und kommt zu folgendem Ergebnis:

Die Produktionskosten für Kartoffeln haben sich in den letzten zwei Jahren massiv gesteigert. Viermal so teurer Dünger, doppelte Dieselpreise und erheblich Strompreissteigerungen hinterlassen ihre Spuren. Nicht zu vergessen sind die Maschinenkosten, die erst bei der nächsten Ersatzinvestition voll durchschlagen werden. Die Auswertung mehrerer echter Daten von Mitgliedbetrieben zeigt, dass die Vollkosten für ein Hektar Speise- oder Veredelungskartoffeln auf schwindelerregende 7.000 bis 8.000 Euro angestiegen sind. Die Beregnung ist darin noch gar nicht berücksichtigt. Dies ist ein enormer Risikofaktor in der Produktion, der ohne Absicherung kaum zu bewältigen ist. Die Vorfinanzierung unter den hohen Zinskosten, der Inflation und dem Wetterrisiko verschärfen die Lage.

Diesem hohen Aufwand stehen derzeit attraktive Alternativen gegenüber, die bei deutlich geringerem Kapital und Personaleinsatz gute Gewinnaussichten bieten. Raps und Weizen dürften im großen Umfang gesät worden sein. Mit Braugerste, Mais und auch der Zuckerrübe steht die Kartoffel mit attraktiven Sommerungen im Wettbewerb. Auch das neuen KULAP kann für den ein er anderen sehr günstig sein. 

„Bayern muss Kartoffelland Nr. 2 in Deutschland bleiben, darum muss die ganze Branche gemeinsam am gleichen Strang ziehen“, wiederholt Zollner seine Aussage vom Vortag. „Wir können und wollen Kartoffeln anbauen. Wir müssen alle dabei Geld verdienen und dürfen den Spaß daran nicht verlieren“, betont der Vorsitzende der Landesvereinigung weiter.

Die Kartoffelanbauer werden aufgefordert ihre Vollkosten zu analysieren, reine Bauchentscheidungen sind bei der aktuellen Lage nicht mehr tragbar. Wir brauchen zukunftsfähige Betriebe für einen leistungsfähigen Kartoffelanbau in Bayern. Dazu muss Geld auf die Betriebe.

Um gewinnbringenden Kartoffelanbau zu betreiben und auch gegenüber den Alternativen wettbewerbsfähig zu sein, fordern die Mitglieder der bayerischen Landesvereinigung Kartoffeln für den Anbau 2023 eine Anhebung der Erzeugerpreise um 5 €/dt für Standardsorten zur Haupternte. Für die Lagerbetriebe müssen die Lagerzuschläge ebenfalls angepasst werden.