Ernte-Pressefahrt 2021
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Betriebsleiter Andreas Amorth, Getreidepräsident Hermann Greif, Bauernpräsident Walter Heidl, Landwirtschaftsminsiterin Michaela Kaniber und Betriebsleiter Josef Kari sprechen über die Ernte-Aussichten 2021.

Getreideernte geht ins Finale

Bayerische Bäuerinnen und Bauern erwarten solides Ergebnis

12.07.2021 | Nach dem Endspiel der Fußball-Europameisterschaft geht nun auch die bayerische Getreideernte ins Finale. Die Bäuerinnen und Bauern erwarten ein gutes Spiel mit solidem Ergebnis.

„Das Wetter hat den Ackerbauern dieses Jahr größtenteils in die Karten gespielt – bis auf die lokalen Unwetterereignisse“, sagte Bauernpräsident Walter Heidl bei der gemeinsamen Erntepressefahrt mit der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in Petershausen im Landkreis Dachau. „Wer vom Unwetter verschont geblieben ist, für den war es bislang eine gute Wuchssaison mit ausreichend Regen und angenehmen Temperaturen für die Feldfrüchte. Ich möchte aber nicht verschweigen, dass wir die Unwetterschäden durch Starkregen oder Hagel auf mehr als 120.000 Hektar schätzen“, sagte Heidl.

Die Kulturen sind nach den anhaltend tiefen Temperaturen im Frühjahr heuer etwas später reif, wie jedes Jahr wird die Wintergerste als erstes gedroschen. „Wir rechnen damit, dass die Getreideernte in den nächsten Tagen beginnt und bis weit in den August hinein laufen wird.“

Neben der Situation auf den Feldern sprach Heidl die angespannte Stimmung bei den Bäuerinnen und Bauern an. „Die Sorge um die Zukunft der Landwirtschaft in Bayern ist groß. Da wir die Lebensmittelversorgung sicherstellen, wurde unsere Arbeit angesichts der Corona-Pandemie zwar als systemrelevant eingestuft. Doch die Rahmenbedingungen von Politik und Markt passen dazu ganz und gar nicht. Immer höhere Standards und höhere Kosten bei der Arbeit auf dem Feld und im Stall führen dazu, dass unseren Bauernfamilien allmählich die Luft ausgeht“, sagte Heidl. Hinzu komme die Doppelmoral vieler Verbraucherinnen und Verbraucher. „Wer Regionalität und Tierwohl will, der muss auch an der Ladentheke entsprechend handeln. Immer mehr verlangen und gleichzeitig immer weniger zahlen? Das funktioniert einfach nicht!“

Heidl: „Was wir brauchen, sind faire Preise, Planungssicherheit und Vertrauen für die Landwirtschaft. Nur so können wir unsere Stärken ausspielen: kurze Wege durch Regionalität, Teil der Lösung beim Klimaschutz und Erhalt der bayerischen Kulturlandschaft. Die Landwirtschaft ist ein echtes Multitalent – und das wollen wir auch zeigen!“

 

© Rusty Hill, Tom Hönig, Foodcollection, Microzoa – gettyimages Graifk: Das kommt beim Bauern an.