Hopfen: niedrige Preise, sinkende Flächen
Landwirte reduzieren weiter Anbauflächen
In den Jahren von 2013 bis 2020 boomte aufgrund des Craft-Bier-Trends die Nachfrage, vor allem nach Flavour-Sorten. Viele gingen davon aus, dass die benötigten Mengen kaum gedeckt werden könnten. Dementsprechend wurden aus damaliger Sicht recht attraktive Verträge angeboten. Dann kam Corona, Energie und Technik wurden teuer, der Craft-Bier-Trend ist abgeflacht und der Hopfenmarkt leidet unter rückläufigem Absatz.
Das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt, die Hallertau, ist auf den Flavour-Hopfen-Trend zum Glück nicht in dem Ausmaß aufgesprungen wie die Farmer in den USA. Dennoch leiden die bei uns vorherrschenden Bitter- und Aromahopfen unter den allgemeinen Preisrückgängen.
Inzwischen sind die Produktionskosten auch im Hopfenanbau erheblich gestiegen, insbesondere aufgrund höherer Energiepreise und steigender Kosten für Technik. Preisdruck entsteht aber auch von der vor allem in den Jahren von 2013 bis 2018 ausgeweiteten Anbaufläche und den höheren Alpha-Gehalten moderner Hopfensorten.
Dies alles führt zu einer schmerzhaften, aber leider notwendigen Reaktion der Hopfenbauern: eine Reduzierung der Anbauflächen. Bedenkt man die hohen Investitionskosten, die allein in der Hopfenanlage stecken, ist der Unmut der Hopfenbauern mit der derzeitigen Situation verständlich. Ziel ist, das Angebot zu verringern und dadurch eine Stabilisierung der Preise zu erreichen, um langfristig wieder kostendeckend arbeiten zu können.