Spargelsaison 2018: Gut für Verbraucher, viel Arbeit für Bauern
Jahresbilanz zeigt Rekord-Anbaufläche, große Erntemengen und niedrige Preise
Hatten die bayerischen Spargelbauern im Jahr 2017 mit 21.500 Tonnen bereits eine Rekordernte eingefahren, so dürfte dieser Rekord nach Einschätzungen des Bayerischen Bauernverbandes heuer noch übertroffen werden. Schließlich haben bereits im Mai sommerliche Temperaturen für außergewöhnlich gutes Wachstum auf den Spargelfeldern gesorgt.
Vor allem die Verbraucher konnten sich über ein großes Angebot an Spargel in hervorragender Qualität und über günstige Preise freuen. „Den Spargelbauern und ihren Erntehelfern verlangte der Saisonverlauf einiges ab. Wegen der extremen Witterung, den großen Erntemengen und den enormen Preisschwankungen lagen da bei manchem die Nerven blank“, sagt Däxl.
In dieser Situation hat sich die Direkt- und Selbstvermarktung als tragende Säule des bayerischen Spargelanbaus erwiesen: „Trotz des großen Angebots war die Nachfrage im Ab-Hof-Verkauf direkt beim Spargelbauern sehr gut und die Preise waren bis auf kleine Abweichungen stabil“, sagt Däxl. „Die Verbraucher schätzen die Frische, die gute Qualität der regionalen Ware und den direkten Kontakt zum Spargelbauern. Damit bleibt der Spargel das Paradebeispiel für eine regionale Spezialität.“
Ganz anders hat sich jedoch die Situation auf den Großmärkten und auf Handelsebene dargestellt. In ganz Europa wurden nahezu zeitgleich Rekordmengen geerntet. Das führte auf Großhandelsebene zu einem Preiseinbruch. Damit hatten besonders Betriebe und Regionen zu kämpfen, die in den vergangenen Jahren den Anbau stark ausgeweitet haben. Der Preis für Spargel im Münchner Großmarkt lag in der dieser Saison deshalb um rund 27 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Viele Betriebe reagierten, indem sie die Ernte auf den Spargelfeldern frühzeitig einstellten und den Pflanzen so bis zur Saison 2019 eine längere Regenerationszeit ermöglichen. Für das kommende Jahr hoffen die bayerischen Spargelbauern mal wieder auf eine Saison ohne Extreme.