Witterungs-Wechselbad lässt Ernte schrumpfen
Kaltes, feuchtes Frühjahr und heiße, trockene Wochen haben Pflanzen zugesetzt
Besonders extrem war die Situation im April – und damit in dem für Natur und Landwirtschaft so wichtigen Wachstumsmonat. In Bayern fielen nur 40 Prozent der üblichen Niederschläge. Gleichzeitig war es der heißeste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die Situation wirkt sich so gravierend aus, weil sich die Pflanzen wegen des kalten Jahresbeginns zunächst nur sehr langsam entwickelt haben. Wegen der feuchten Bedingungen in den ersten Monaten des Jahres haben die Pflanzen in diesem Jahr außerdem nur ein schwach ausgebildetes Wurzelwerk. In den hei-ßen und trockenen Phasen konnten die Pflanzen deshalb nicht mit ausreichend Wasser versorgt werden. Erst die Schauer und Unwetter sowie das schwüle Wetter im Mai und Juni haben die Pflanzen wachsen lassen – zumindest im Landkreis Erding (siehe Grafik). Gerade in Teilen Frankens sowie in der Oberpfalz und in Niederbayern blieb der Regen aber oft aus.
„Diese extreme Wettersituation sowie viele Unwetter und andere Wetterkapriolen spüren die bayerischen Bauern nun schmerzlich bei der Ernte“, sagte Bauernpräsident Walter Heidl bei der bayerischen Erntepressefahrt mit der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber am 5. Juli in Neufahrn. „Wir rechnen deshalb heuer nur mit einer unterdurchschnittlichen Ernte.“