Schweine in Bayerns Schweineställe sind durch die Afrikanische Schweinepest bedroht
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Schutzvorkehrungen weiter verstärken

BBV beteiligt sich an Präventionsgipfel gegen Afrikanische Schweinepest

21.02.2018 | Die Afrikanische Schweinepest breitet sich von Osteuropa kommend immer weiter aus. Am Mittwoch hatte Umweltministerin Ulrike Scharf zum Präventionsgipfel Vertreter der Jagd, der Landwirtschaft, der Fleischwirtschaft, der Transporteure, der Tierärzteschaft sowie von Behörden eingeladen.

„Die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Osteuropa besorgt uns Bauern zutiefst. Auch wenn die ASP für die menschliche Gesundheit ungefährlich ist, würde ein Ausbruch der Seuche in Deutschland riesiges Tierleid und Schäden in Milliardenhöhe für unsere Schweinehalter und darüber hinaus die gesamte Volkswirtschaft nach sich ziehen“, machte Gerhard Stadler, Präsident des BBV Niederbayern und Vorsitzender des BBV-Landesfachausschusses für tierische Erzeugung und Vermarktung, deutlich. Es müssten daher mit vereinten Kräften wirksame Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko einer Einschleppung nach Deutschland zu minimieren.

„Deshalb begrüßen wir es sehr, dass Ministerin Scharf mit den Betroffenen über eine wirksame Prävention beraten hat. Wir fordern unsere Schweinehalter auf, besonders genau die Regeln der Biosicherheit zu beachten, um eine Einschleppung in die Ställe zu unterbinden“, sagte Stadler.  Andererseits würde bereits ein Fall bei Wildschweinen massive Schäden in der Jagd und in der Schweineerzeugung anrichten. Die Schwarzwildbestände müssten deshalb präventiv deutlich reduziert werden, um das Seuchenrisiko abzusenken und im Ernstfall die Seuchenbekämpfung im Schwarzwild zu erleichtern. „Wir Bauern erkennen die Anstrengungen unserer Jäger an und begrüßen den von der Bayerischen Staatsregierung gewährten finanziellen Anreiz für die Schwarzwildjagd. Wir appellieren an Landwirte und Jagdgenossen, die Jäger nach Möglichkeit bei ihren Bemühungen zu unterstützen.“

Das bestehende Maßnahmenpaket von Minister Brunner für die Schwarzwildjagd, das auch den Einsatz von Nachtsichtvorsatzgeräten und Saufängen beinhaltet, müsse besonders in dieser Situation konsequent umgesetzt und um zielführende Maßnahmen ergänzt werden. Stadler: „Die heute von der Bundesregierung beschlossene Aufhebung der Schonzeit für Schwarzwild, die eine ganzjährige Bejagung von Wildschweinen unter Berücksichtigung des Muttertierschutzes möglich macht, begrüßen wir ausdrücklich.“

Ein wesentlicher Risikofaktor sei auch eine Verschleppung der ASP durch Reisen oder Transporte. Würden zum Beispiel kontaminierte Speisereste unachtsam entsorgt, könnten sich dadurch wiederum Wildschweine anstecken. Besonders gefährlich sei in diesem Zusammenhang die Einfuhr von Schweinefleischprodukten aus bereits betroffenen Regionen in Osteuropa. „Die Bemühungen der staatlichen Einrichtungen und anderer Akteure, die Bevölkerung für die Einschleppungsgefahr, die mit Schweine- und Wildschweinfleisch aus nicht-offiziellen Quellen in Osteuropa verbunden ist, zu sensibilisieren, erkennen wir an und sollten intensiviert werden“, forderte Stadler.