Entscheidung zur Blauzunge: Hausgemachter Brandbeschleuniger
Kommentar von Isabella Timm-Guri, Direktorin Fachbereich Erzeugung & Vermarktung
Die Landwirte in den betroffenen Regionen sind fassungslos und ratlos. Vermarkter und Zuchtverbände schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, Kopfschütteln auch bei vielen Tierärzten. Die Impfstoffverfügbarkeit ist immer noch nicht gegeben. Und selbst wenn dies sofort gelöst werden könnte, würde es einige Wochen dauern, bis der durch die Bund-Länder-Entscheidung ausgelöste de facto Vermarktungsstopp überwunden wäre.
Das ist nicht akzeptabel! Hier geht es nicht nur um enorme wirtschaftliche Schäden für die betroffenen Betriebe, sondern vor allem auch um den Tierschutz. Denn die Frage ist: Wohin ab dem 18. Mai mit unseren Tieren, die zur Vermarktung anstehen? Vorschläge, diese vorübergehend irgendwie auf dem Betrieb unterzubringen, gehen an der Realität vorbei. Es braucht jetzt Mut und Verantwortungsbewusstsein bei den politischen Entscheidungsträgern: Es muss eine Lösung gefunden werden, die erleichterten Verbringungsregeln so lange aufrecht zu erhalten, bis ein flächendeckender Impfschutz vorliegen kann. Der hausgemachte Brandbeschleuniger muss sofort neutralisiert werden. Einen Beitrag müssen aber auch die Landwirte selbst jetzt leisten: Bitte sofort Impfstoff bestellen!