EU: Erneute Diskussion um Einsatz von Reserveantibiotika
Überarbeitung der Liste der Reserveantibiotika für die Humanmedizin abgelehnt
Dieser Antrag wurde im EU-Parlament mit knapper Mehrheit abgelehnt. Veredlungspräsident Gerhard Stadler hatte sich zuvor mit einem persönlichen Schreiben an die bayerischen Mitglieder des EU-Parlaments gerichtet
Erst im September 2021 wurde auf EU-Ebene eine hitzige Diskussion über ein weitreichendes Antibiotikaverbot für Heim- und Nutztiere geführt. Der populistische und gegen die Wissenschaft sprechende Antrag des zuständigen EU-Ausschuss für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit (ENVI) für ein Antibiotikaverbot, wurde damals vom EU-Parlament abgelehnt. Der ENVI-Ausschuss hat bei der Überarbeitung der Delegierten-Verordnung nun einen erneuten Versuch unternommen, um den Einsatz von Reserveantibiotika in der Tierhaltung deutlich einzuschränken. Auch dieser Antrag wurde letzte Woche im EU-Parlament mit knapper Mehrheit abgelehnt.
Veredlungspräsident Gerhard Stadler hatte sich zuvor mit einem persönlichen Schreiben an die bayerischen Mitglieder des EU-Parlaments gerichtet. Dabei warb er um die Ablehnung des Antrags, da dieser dem wissenschaftlich fundierten „One-Health-Ansatz“ (ganzheitlich, interdisziplinärer Ansatz aus Gesundheit von Mensch und Tier sowie intakter Umwelt) widerspricht.