Puten in ihrem Stall
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Özdemirs Vorschläge: Abbau statt Umbau

Bäuerliche Existenzen und regionale Lebensmittel stehen auf dem Spiel

18.01.2023 | Die aktuell diskutierten Gesetzentwürfe zur deutschen Tierhaltung sollen laut Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu einem Umbau der Tierhaltung führen. Er möchte die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest machen. Genau das Gegenteil wird bewirkt: die Verunsicherung wächst, Perspektiven bleiben aus.

Auf dem politischen Tisch in Berlin liegen mehrere Gesetzesentwürfe, die die Tierhaltung betreffen. Bundesminister Cem Özdemir spricht davon, damit die Tierhaltung umbauen zu wollen. Tatsächlich würden die Umsetzung dieser Gesetzentwürfe aber dazu führen, dass noch viele weitere Tierhalter das Handtuch werfen und aus der Tierhaltung aussteigen müssen, weil sie im Wettbewerb nicht mehr bestehen könnten, warnt BBV-Generalsekretär Georg Wimmer. Die lachenden Dritten wären das europäische Ausland bzw. Drittstaaten, die die deutschen Verbraucher zukünftig verstärkt mit tierischen Lebensmitteln versorgen würden. Die Verlierer aber wären nicht nur die Bauernfamilien, sondern vor allem die Verbraucher. Denn sie würden dann statt hochwertigster tierischer Lebensmittel aus heimischer Erzeugung Importprodukte in den Regalen der Supermärkte finden, die unter Standards erzeugt wären, die weit unter den derzeitigen in Deutschland liegen.

Ganz konkret stehen bayerisches Schweinefleisch und Putenfleisch derzeit besonders im Feuer. Die Zahl der bayerischen Schweinehalter, besonders der Ferkelerzeuger, hat in den letzten zwei Jahren dramatisch abgenommen. Und die vorliegenden Entwürfe zum Tierhaltungskennzeichnungsgesetz sowie die Eckpunkte für ein Förderprogramm zum Umbau der Tierhaltung würden keine Impulse zum Umbau liefern. Die Kriterien sind zu hoch angesetzt und das Fördervolumen deutlich zu niedrig. Außerdem fehlt es an Planungssicherheit und auch an der wichtigen flankierenden Anpassung des Baugesetzbuchs. Statt dessen drohen auch die durch die Brancheninitiative Tierwohl erreichten Schritte zu mehr Tierwohl kaputtgemacht zu werden.

Dramatisch wären die Konsequenzen für die deutsche und bayerische Putenhaltung, wenn das Eckpunktepapier von Özdemir zu Mindestanforderungen der Putenhaltung umgesetzt würde. Dies würde das reinste Förderprogramm für polnisches und auch brasilianisches Putenfleisch sein. Das wäre ein katastrophal schlechter Tausch: Tierwohl auf dem Papier statt tatsächlich gelebtes Tierwohl!

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