Schönes Bayern in Gefahr!
Kommentar von Isabella Timm-Guri zum Regierungsprogramm der bayerischen Grünen
Der Anfang der Woche veröffentlichte Entwurf eines Regierungsprogramms der bayerischen Grünen trägt den Titel „Für unser schönes Bayern“. Macher dieses schönen Bayerns sind maßgeblich unsere Bauernfamilien: Kulturlandschaft, regionale Lebensmittel, lebenswerte Dörfer und starke ländliche Räume. Die Umsetzung dieses Programms würde allerdings paradoxerweise genau die Bauernfamilien massiv in Bedrängnis bringen.
Nur ein Beispiel: Die Inhalte rund um die Tierhaltung. Die Tierhaltung in Bayern soll bis 2030 um 20 Prozent sinken. Dabei haben wir schon zu viele Tierhalter verloren – allein 20 Prozent weniger Schweinehalter in zwei Jahren! Das Gebot der Stunde ist es, die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln zu sichern statt sehenden Auges in eine Abhängigkeit von Importen zu steuern.
Der Programmentwurf sieht außerdem vor, eine langfristige Strategie für eine Weiterentwicklung der Tierhaltung zu erarbeiten. Da fehlen einem die Worte. Wieso etwas erarbeiten, was seit Jahren fertig auf dem Tisch liegt, nämlich die Vorschläge der Borchert-Kommission?
Und dann zählt Herr Hartmann in der Pressekonferenz auch noch die Kombinationshaltung an, indem er sie nur für eine Übergangszeit erhalten will. Die kleinstrukturierte bayerische Milchviehhaltung braucht eine langfristige Perspektive für die Kombinationshaltung! Fazit: Dem Anspruch, ein Regierungsprogramm zu sein, wird der Entwurf in keinster Weise gerecht! Für ein schönes Bayern ist der Entwurf erheblich nachzubessern.
Isabella Timm-Guri
Direktorin BBV-Fachbereich Erzeugung und Vermarktung