Tierhaltung: Bankrotterklärung aus Berlin
BBV-Generalsekretär Wimmer zum Ende der Borchert-Kommission und der Kürzung von Forschungsprojekten auf Bundesebene
"Die Ergebnisse aus der Borchert-Kommission waren ein Lichtblick für Tierhalter: Nachdem zwar schon jahrelang über die Weiterentwicklung der Tierhaltung in Deutschland diskutiert wird, sind gemeinsam mit Verbänden und NGOs erstmals Zukunftskonzepte entstanden. Und vor allem: Tierhalter sollten endlich Planungssicherheit und eine dem Tierwohl entsprechende Honorierung bekommen.
Wer – könnte man denken – hätte mehr Interesse an einem solch tragfähigen Konzept für die Weiterentwicklung der Tierhaltung als ein grüner Landwirtschaftsminister? Doch weit gefehlt! Seit zwei Jahren ist Özdemir bereits Bundeslandwirtschaftsminister – und die Pläne der Borchert-Kommission verstauben in den Schubladen. Entnervt haben die Mitglieder der Borchert-Kommission das Handtuch geworfen.
Nach dem Aus der Borchert-Kommission und der geplanten Kürzung über 300 Millionen Euro bei der ländlichen Entwicklung sowie dem Thema „Ökolandbau und biologische Vielfalt“ jetzt die nächste Hiobsbotschaft: Özdemir hat nun angekündigt, dass auch bei den Forschungsprojekten im Bundesprogramm Nutztierhaltung, einem wichtigen Teil der Nutztierstrategie, der Rotstift angesetzt werden soll.
Dies ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Bankrotterklärung der Berliner Landwirtschaftspolitik. Denn wie soll ohne die nötige Forschung und den Wissenstransfer die Weiterentwicklung der Tierhaltung gelingen? Herr Özdemir betont zwar stets die Bedeutung der Tierhaltung, aber seine Taten sprechen wieder einmal eine andere Sprache. Und schon in der Bibel steht „an ihren Taten sollt ihr sie erkennen“.
Georg Wimmer, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbands