Pension mit Pinzgauern
Elisabeth Meir aus Oberbayern ist Unternehmerin des Jahres
Ein Bürojob, nein das wäre nichts für Elisabeth Meir gewesen. „Zu eintönig“, sagt sie. Also entschied sich die junge Frau nach der Schule für eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Relativ schnell hat sie erkannt, wo ihre Leidenschaft liegt: in der Arbeit mit Menschen und mit Lebensmitteln. Die Hotel- und Gastwirtschaft war genau das Richtige. Die Hofstelle der Eltern – die Tiere waren damals schon verkauft – bot sich an, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Seit fünf Jahren ist ihr „Wirtsberg Pension und Café“ mittlerweile am Markt – und das sehr erfolgreich. Die fünf Zimmer sind so gut wie immer belegt. „Wir haben viele Geschäftsgäste. Die Nähe zum Flughafen ist ein gewaltiger Standortvorteil“, sagt Meir. Doch das ist nicht alles. Die Pension ist mit 3 Sternen ausgezeichnet. „Unsere Gäste schätzen sehr, dass unsere Zimmer sehr großzügig gehalten sind.“
Immer am Wochenende sowie an Feiertagen öffnet Meir auch die Türen zu ihrem Café. Hier kommen nur selbst gebackene Kuchen und verschiedene Getränke auf den Tisch. „Ich habe einen Stapel mit Backbüchern, der ist ungefähr so groß wie ich selbst bin“, sagt die 30-Jährige, die übrigens alles in ihrem Betrieb allein macht: Neben dem Backen kauft sie ein, richtet die Zimmer her, reinigt die Wäsche und bedient in den Gaststuben. Bleibt da eigentlich noch Zeit für Hobbys? „Nicht viel“, sagt sie, „wir haben uns vor kurzem vier Pinzgauer Rinder angeschafft und wollen eine Mutterkuhhaltung aufbauen. Das ist gerade unser Hobby.“ Dass ihr Mann gelernter Landwirt ist, spielt den Meirs natürlich in die Karten.
Verbunden mit der Auszeichnung zur Unternehmerin des Jahres sind ein Seminargutschein sowie eine Betriebsberatung. „Da wir unsere Pension ausbauen wollen und die Erweiterung planen, können wir die Gutscheine sehr gut einsetzen – man kann sich immer weiter verbessern.“
Der dlv zeichnete bereits zum dritten Mal Botschafterinnen für ein neues, kreatives Unternehmertum auf dem Land und in der Landwirtschaft aus. „Durch unternehmerisches Denken und Handeln eröffnen die Frauen sich und ihren Familien Entwicklungsmöglichkeiten und beleben den ländlichen Raum“,begründete dlv-Präsidentin Brigitte Scherb die Entscheidung der Jury.