Junge Hauswirtschafterinnen
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Position: Duale Ausbildung in der Hauswirtschaft stärken!

Position der Landfrauen im Bayerischen Bauernverband

17.01.2012 | Hauswirtschaft ist ein vielseitiger Ausbildungsberuf mit guten Zukunftsaussichten am Arbeitsmarkt, in Privathaushalten und landwirtschaftlichen Unternehmerhaushalten ebenso wie in sozialen Einrichtungen oder im Hotel- und Gaststättenbereich.

Die Nachfrage nach hauswirtschaftlichen Fachkräften ist durch verschiedene Entwicklungen weiter ansteigend:

  • Die demographische Entwicklung führt dazu, dass es einen steigenden Anteil älterer Menschen gibt, die gerne zu Hause alt werden wollen und hauswirtschaftliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen.   
  • Gesellschaftliche Veränderungen wie die zunehmende Berufstätigkeit beider Partner oder die Einführung von Ganztagsschulen haben zur Folge, dass hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistungen immer weniger selbst erbracht und stattdessen von Fachkräften zugekauft werden, sei es beispielsweise die Versorgung in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung oder die Betreuung von älteren Menschen und Kindern.   
  • Hinzu kommt ein problematischer Trend: Bei der jungen Generation sind hauswirtschaftliche Kenntnisse nicht mehr vorhanden, weil deren Vermittlung durch die eigenen Eltern und in der Schule kaum noch statt findet.   
  • In der Landwirtschaft bietet der Aufbau von hauswirtschaftlichen Einkommenskombinationen ein attraktives Zusatzeinkommen.

Obwohl sich die duale Berufsausbildung, d.h. die parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule, in der Hauswirtschaft bewährt hat, ist die Zahl der Abschlussprüfungen in den vergangenen Jahren in Bayern stetig gesunken, zuletzt von 2010 auf 2011 um 30 Prozent. Dieser Trend wird sich durch die geburtenschwachen Jahrgänge und die verfügbare Zahl an Ausbildungsplätzen weiter fortsetzen, wenn nicht gegengesteuert wird.

 

Deshalb fordern die Landfrauen im Bayerischen Bauernverband:

  • Die duale Berufsausbildung in der Hauswirtschaft ist zu stärken und muss Vorrang vor schulischen Ausbildungsangeboten haben. 
  • Die Staatsregierung wird aufgefordert, sich auf Bundesebene für eine Novellierung der Ausbildungsverordnung zur Hauswirtschafterin/zum Hauswirtschafter einzusetzen.

 

Folgende Punkte sind bei einer Überarbeitung zu berücksichtigen:

  • Das Kompetenzprofil für die Einsatzbereiche der Hauswirtschaft ist zu überprüfen und den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen. Die derzeitige Ausbildungsverordnung ist mehr als 10 Jahre alt.   
  • Es sollte die Möglichkeit geschaffen werden, durch die Einführung von Zusatzqualifikationen die Ausbildung attraktiver zu gestalten. Davon könnten Auszubildende und potenzielle Arbeitgeber profitieren.   
  • Die Berufsbezeichnung muss das Interesse junger Menschen wecken und Neugierde am Berufsbild Hauswirtschaft erzeugen.