Alltagskompetenzen in der Schule: Projektwoche soll kommen
Gespräch mit Kultusminister und Zusage des Ministerpräsidenten
Im Gespräch mit Kultusminister Michael Piazolo zum Thema Alltagskompetenzen machten Bauernpräsident Heidl, Landesbäuerin Göller und Geschäftsführerin Fuß deutlich, dass es bei der Umsetzung des Themas ein inhaltliches „Mehr“ im Vergleich zum vom Landtag beschlossenen verpflichtenden Unterrichtsgegenstand geben müsse. Sie forderten den Einsatz wissenschaftsbasierter Unterrichtsmaterialien, die Landwirtschaft objektiv darstellen. Das erfolgreiche Projekt „Landfrauen machen Schule“ müsse ausgebaut und Qualifizierungsangebote geschaffen werden, die Fachexperten ermöglichen, ihre Themen selbst in den Schulen darzustellen.
Ausgangspunkt war eine Unterschriftenaktion für ein Schulfach Alltagskompetenz und Lebensökonomie im Winter 2012/2013. Nach der Übergabe von mehr als 94.000 Unterschriften an den damaligen Kultusminister im April 2013 beschloss der Landtag zum Schuljahr 2014/2015 die Einführung eines verpflichtenden Unterrichtsgegenstandes Alltagskompetenz und Lebensökonomie – ein erster Erfolg für die Landfrauen. Im Zuge der Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt kündigte Ministerpräsident Söder Anfang April im Rahmen einer Pressekonferenz die Einführung eines Schulfachs Alltagskompetenz an.
Die Landfrauen brachten ihre Ideen zur Ausgestaltung ein und schlugen eine verpflichtende Projektwoche, Projekttage oder Module im Umfang eines Schulfachs vor, bei denen die Themen Erzeugung von Lebensmitteln, Ernährungs- und Gesundheitsbildung sowie nachhaltige Lebens- und Haushaltsführung aufgegriffen werden sollen. Ein Leistungsnachweis sei zur Dokumentation vorzusehen.
Zwischenzeitlich war die Rede von der Umsetzung an einem einzigen Projekttag, weshalb sich Landesbäuerin Göller noch im Vorfeld der BBV-Landesversammlung mit einem Brief an Ministerpräsident Söder wandte. Bei der BBV-Landesversammlung griff der Ministerpräsident das Anliegen der Landfrauen auf und kündigte die Einführung von Projektwochen an, die von Fachexperten gestaltet werden sollen. In einem nächsten Schritt gilt es nun, den finanziellen Rahmen für die Umsetzung auszuloten und geeignete Fachexperten für die Umsetzung im Schulunterricht zu gewinnen und bei Bedarf dafür zu qualifizieren.