„In die Gesundheit der nächsten Generation investieren“
Landfrauen setzen sich für Erhalt des EU-Schulprogramms in vollem Umfang ein
„Das EU-Schulprogramm unterstützt Schülerinnen und Schüler dabei, auf den Geschmack saisonaler und regionaler Lebensmittel zu kommen“, unterstreicht Christine Singer. Erfreulich ist: Die Teilnehmerzahl am EU-Schulprogramm ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Immer mehr Schulen und Kindergärten nehmen daran teil – ein klares Zeichen dafür, dass das Programm gut etabliert ist und auf breite Akzeptanz stößt.
Doch dieser Erfolg bringt auch neue Herausforderungen mit sich: Bei gleichbleibenden finanziellen Mitteln konnten die wöchentlichen Lieferungen vielerorts nicht aufrechterhalten werden. Stattdessen erhalten zahlreiche Einrichtungen nun nur noch zwei Lieferungen pro Monat – ein deutlicher Rückschritt, der vielerorts für Unmut sorgt.
In einem Brief an Staatsministerin Michaela Kaniber haben die Landfrauen auf diese Problematik aufmerksam gemacht. Sie berichten von zunehmenden Rückmeldungen aus Kitas, Schulen und von Eltern, die die organisatorischen Schwierigkeiten und den Verlust eingespielter Routinen kritisieren. Auch auf Seiten der landwirtschaftlichen Betriebe führe die reduzierte Lieferfrequenz dazu, dass sich die Belieferung oft nicht mehr wirtschaftlich darstellen lässt. „Die Folge: Regionale Anbieter ziehen sich zurück – und größere Handelsketten könnten ihren Platz einnehmen“, warnt Landesbäuerin Christine Singer.
Die Landfrauen bitten die Ministerin daher zu prüfen, ob angesichts der gestiegenen Nachfrage eine Erhöhung der Mittel möglich ist – trotz angespannter Haushaltslage. „Denn das EU-Schulprogramm ist eine Investition in die Gesundheit der nächsten Generation – und in die Zukunft der regionalen Landwirtschaft“, sagt Landesbäuerin Singer.
Laut einer Meldung des bayerischen Landwirtschaftsministeriums sind die dem Freistaat zur Verfügung stehenden EU-Mittel seit dem Schuljahr 2018/2019 von 7,2 Millionen Euro auf 5,2 Millionen Euro für das nächste Schuljahr zurückgegangen. Bayern konnte in den letzten Jahren zurückgehende EU-Mittel durch Haushaltsreste aus der Corona-Zeit ausgleichen und zusätzliche Landesmittel über den Haushaltsansatz hinaus mobilisieren. Damit konnten die rückläufigen EU-Mittel und der Mehrbedarf aufgrund steigender Teilnahme abgefedert werden. Aktuell stehen in Summe etwa 12 Millionen Euro zur Verfügung. Der Freistaat Bayern beliefert mit diesen Mitteln weiterhin über 9.000 Einrichtungen und schränkt den Empfängerkreis nicht ein. Die Lieferhäufigkeit wird dafür entsprechend angepasst: von ursprünglich 34 Portionen auf nun voraussichtlich 23 Portionen. Denn eine Förderung kann stets nur im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel erfolgen, heißt es in der Meldung des Landwirtschaftsministeriums.
https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2025/eu-schulprogramm-erfolgreiche-saeule-der/index.html