Klimaschulen sollten Kreislaufwirtschaft mehr beachten
Landesbäuerin Singer schreibt an die Staatsminister Glauber und Piazolo
Eine nachhaltige Lebensweise in der Schule vermittelt zu bekommen, ist auch den Landfrauen im BBV ein Herzensanliegen. Insbesondere sollten das Handlungsfeld Ernährung und die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für Klimaschutz und Biodiversität bei der Aktion „Klimaschule“ mehr Beachtung finden.
In einem Schreiben an Umweltminister Thorsten Glauber und Kultusminister Michael Piazolo warnte Landesbäuerin Christine Singer davor, durch Zertifizierungskriterien der Klimaschulen den Fleischkonsum als klimaschädlich zu stigmatisieren. Fleisch liefere einen wertvollen Beitrag zu einer vollwertigen Ernährung. Außerdem sorge regionale Nutztierhaltung auch für effiziente Nährstoffkreisläufe und trage zur Artenvielfalt bei, zum Beispiel durch entsprechende Weidebewirtschaftung.
Mit Sorge verfolgen die Landfrauen, dass Fleisch und fleischhaltige Gerichte mehr und mehr aus der Schulverpflegung verdrängt würden. „Das führt nicht nur zu einer Einteilung von Lebensmitteln in ‚gute‘ und ‚schlechte‘, die wissenschaftlich nicht haltbar ist, sondern außerdem zu einer Bewertung von Schülerinnen und Schülern mit ‚gutem‘ und ‚schlechtem‘ Pausenbrot“, kritisiert Landesbäuerin Christine Singer. Und eine solche Bewertung trage auch dazu bei, dass Bauernkinder, deren Eltern von Nutztierhaltung leben, stigmatisiert werden.
Die Landesbäuerin appelliert, die Wahlfreiheit beim Essen zu erhalten. Beim Thema Ernährung müssten die Zertifizierungskriterien der Klimaschulen auf den Prüfstand. An den Schulen sollte auf eine ausgewogene und vielfältige Ernährung mit regionalen und bio-regionalen Produkten gesetzt werden, fordert Landesbäuerin Singer. „Wir würden es sehr begrüßen, wenn der Ministerratsbeschluss der Bayerischen Staatsregierung vom 13. Januar 2020 auch in allen Schulmensen umgesetzt werden könnte und damit deutlich mehr regionale Lebensmittel als bisher zum Einsatz kommen könnten.“