Nachhaltige Ernährung in Bayern stärken
DEHOGA Bayern und Bayerischer Bauernverband wollen Zusammenarbeit intensivieren
Neben der dauerhaften Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Speisen unter dem Einbezug von Getränken, der Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes sowie dem Abbau von Bürokratie wurde nach Lösungen hinsichtlich einer direkten Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte an die Gastronomie gesucht. Über einen unkomplizierten Zugriff auf regionale Ware könnte die Wertschöpfung beim Landwirt und auch beim Gastwirt gesteigert werden.
Um die gemeinsamen Ziele zu erreichen, werden beide Verbände bei der Verfolgung ihrer branchenpolitischen Forderungen künftig konsequent zusammenarbeiten, so das Ergebnis einer gemeinsamen Tagung der Spitzenvertreter beider Verbände in München.
DEHOGA Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer: „Das Gastgewerbe als Hauptleistungsträger des Tourismus und den Bayerischen Bauernverband eint vieles, die Schnittpunkte sind sehr eng. Ohne Landwirte gäbe es keinerlei regionale und saisonale Produkte, zudem prägen sie maßgeblich die touristische Landschaft Bayerns. Nur Hand in Hand können wir erfolgreich sein und so ist nur konsequent, dass wir unsere ohnehin enge Zusammenarbeit künftig noch mehr intensivieren.“
Bauernpräsident Günther Felßner: „Das gute Miteinander von Landwirtschaft und Gastgewerbe ist für uns als Bayerischer Bauernverband wichtig. Schließlich werden viele unserer Produkte über die Gastronomie vermarktet. Wir freuen uns deshalb, dass wir in der DEHOGA Bayern einen starken Allianzpartner haben und gemeinsam eine gute Zukunft für Bauern und Gastwirte zu sichern“.
Einsatz für Regionalität, Saisonalität und Tierwohl
Inselkammer und Felßner sind sich einig: „Neben gemeinsamen Zielen stehen wir jedoch auch gemeinsamen Herausforderungen gegenüber. Umso wichtiger ist unser gemeinschaftliches Wirken.“ Unter anderem soll das Thema regionale Lebensmittel in der Gastronomie intensiviert werden. Allerdings sehen beide Verbände sowohl die Versorgung der Bürger mit regionalen Produkten als auch das Tierwohl in Gefahr, da die nationalen Anforderungen gerade an die Tierhaltung immer höher werden. Gleichzeitig müssen die heimischen Landwirte aber mit Importen konkurrieren, die weit überwiegend unter deutlich niedrigeren Standards erzeugt werden. Auch das Thema Wolf betrachten sowohl der Bayerische Bauernverband als auch der DEHOGA Bayern mit großer Sorge. Für Bayerns Bauern, aber auch für den Tourismus im Freistaat, wird zeitnah ein adäquates Wolfsmanagement von Nöten sein.
Gemeinschaftlich wollen sich DEHOGA Bayern und der Bayerische Bauernverband für die Themen Regionalität, Saisonalität und Tierwohl einsetzen. Tierische Lebensmittel seien wichtiger Bestandteil einer regionalen Küche, auch wenn jeder Gast selbst entscheide, was er esse. Inselkammer: „Das Gastgewerbe lebt in einem ganz besonderen Maße von einer intakten Umwelt. Dazu gehören selbstverständlich auch die Flächen, die von unseren Bauern geprägt werden und die Lebensmittel, die daraus entwachsen. Gastgeber und Bauern leben und arbeiten Hand in Hand, beide sind wesentliche regionale Wirtschaftsfaktoren in vielen ländlichen Regionen.“ Felßner: „Unsere Tierhaltung ist dabei ein wichtiger Teil einer kreislaufbetonten Landwirtschaft und tierische Lebensmittel wichtiger Bestandteil einer regionalen Küche. Uns Bauern genauso wie den Gastwirten ist es eine Herzensangelegenheit, den Bürgern und Besuchern Bayerns hervorragende heimische Lebensmittel anzubieten.“